PR 3006 - Halbraum-Havarie von Uwe Anton

Heftbesprechungen zur Perry Rhodan-Serie
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Laurin
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PR 3006 - Halbraum-Havarie von Uwe Anton

Post by Laurin »

Die BIO BREISKOLL (BB) ist schon wieder (bzw. noch immer) auf dem Weg ins Wega-System, als sich neues Ungemach anbahnt. Während des Linearraumfluges werden seltsame schlauchartige Phänomene sichtbar, die das Schiff zu verfolgen scheinen. Nach einem kurzen Zwischenstopp gibt man kräftig 'Gas' und versucht den Strukturen mit Maximalgeschwindigkeit zu entkommen - aber vergebens. Die BB wird im Halbraum von einer Energievakuole festgehalten; und einer der Energieschläuche dockt an, durchbohrt in Nullkommanix die Strukturzelle des Schlachtkreuzers, und entlässt ein zwölf Meter langes Monster, was Energiestrahlen absorbiert und anscheinend von nichts aufzuhalten ist und sich quer durchs Schiff in Richtung Zentrale frisst.

Als Rhodan den Eindruck gewinnt, dass sich das Ungetüm immer in seine Richtung bewegt, trifft er gegen den Rat seiner Crew eine einsame Entscheidung und stellt sich dem Ungeheuer ...

und ...
Spoiler
wird prompt wie weiland Jonas vom Wal verschluckt und an Bord eines Onryonen-Piratenraumvaters gebracht.
Aber als hätte er es geahnt, hatte er vorher noch eine coole Idee ...


Mein Eindruck (mit weiteren unvermeidbaren Spoilern)

Um es kurz zu machen - ich empfand die Story leider als ziemlich absurd und voller Widersprüche, z.B.:

Die Piraten können (wohl mittels cairanischer Unterstützung) offenbar Rhodans Zellaktivator-Chip (ZAC) anpeilen, haben so die BB geortet und gestellt und Rhodan eingefangen, haben aber keinen blassen Dunst was sie da gefangen haben?

Rhodan ahnte dass ihn das Biest nur einfangen wollte und hatte deshalb den kleinen Siganesen mal eben mit sich verschlucken lassen und einfach so auch dessen Leben riskiert? Puh ...

An Bord des Raumvaters flüchtet Rhodan dann (nach Ausbruch aus seiner Zelle) unbehelligt kreuz und quer durch den Raumvater, und weder gibt es dort Überwachungskameras noch ist man offenbar weiterhin in der Lage, seinen ZAC anzupeilen. Schlimmer noch, läuft er dann zu einem seiner Entführer, offenbart sich dem in der Hoffnung ihn für seine Befreiungsaktion zu gewinnen - und voila - ist der auch sofort dabei, weil er ja in Wirklichkeit ein NDE-Agent ist. Da wurde es dann wirklich albern ...

Hatte Rhodan vorher angeraten, den Permanent-Generator der die BB und den Raumvater im Halbraum hält, wegen diverser Risiken nicht zu zerstören, passiert nun genau das, und die BB fällt (warum alleine?) schadlos in den Normalraum zurück und kann trotz schwerer Beschädigungen mittels Nottransition entkommen. Nur - warum hat man dies nicht schon bei dem Zwischenstop getan, als die bedrohlichen Energieschläuche erstmals aufgetreten waren - und ist statt dessen in deren Einflussbereich weiter durch den Linearraum geflogen? So hätte man sich das alles ersparen können ...

Obwohl die Monster und deren Bekämpfung in der BB schwerste Verwüstungen angerichtet haben, ist der Raumer dann ohne Werft nach vier Tagen wieder fast vollständig repariert. Toll ...

Fazit: Ein zwar leidlich spannendes, aber ziemlich hanebüchenes Heft. :no:


PS: Auch nicht schön, als der NDE-Agent den zaudernden Rhodan erst mal mit einen Stoß in den Rücken Beine machen musste (S.52), damit der losstolperte seinen eigenen Plan umzusetzen.
Kapaun
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Kapaun »

Ich hatte mich schon gefragt, was eigentlich aus den ganzen Invasoren der letzten Jahre geworden ist. Antwort: Sie sind immer noch da, zumindest manche. Warum eigentlich? Trotz Weltraumbrand ...
Laurin
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Laurin »

Die Onryonen haben sich vor dem Weltenbrand wohl in den Halbraum gerettet.
LaLe
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by LaLe »

Ich wollte der Serie ja ein Dutzend Bände Zeit geben um mich zu überzeugen. Ich habe aktuell aber keine Vorstellung davon was passieren muss, damit der Fail der ersten sieben Bände auch nur annähernd kompensiert werden kann. Die Halbraum-Havarie ist für mich der neue Tiefpunkt des aktuellen Zyklus.
Die Zeit bis zum erhofften Treffen mit Bully will Perry nicht nutzlos verstreichen lassen und bricht gen Wegasystem auf um ins Solsystem zu schauen. Wird aber irgendwie nichts weil der Leser dringend erfahren muss, dass es neben Ladhonenpiraten auch noch Onryonenpiraten gibt, die Cairanische Epoche also womöglich eine Freibeuterära ist. Am Ende wird die Zeit knapp und es gibt nicht einmal den Blick in die Heimat. :hm:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopi ... 50#p652427
LaLe
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by LaLe »

Mannomann, wenn ich mir den Spoiler zum aktuellen Heft durchlese, dann komme ich schwer ins Grübeln ob ich der Serie wirklich das Dutzend Bände geben soll um mich zu einem Wiedereinstieg zu bewegen. Ich hoffe mal (vermutlich vergebens), dass es mehr als die Informationsschnipsel im Spoiler gibt. Vor Band 3010/3011 werde ich also wohl weiter gelangweilt werden und dass dort dann das heiß ersehnte Treffen mit Bully inclusive substanzieller Informationen zu den letzten Jahrhunderten stattfindet, ich habe da massive Zweifel.
:( , nee :-=
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Vivian-von-Avalon
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Re: Heft 3006 - Halbraum-Havarie von Uwe Anton

Post by Vivian-von-Avalon »

Laurin wrote: 01.04.2019, 02:17 ...
Fazit: Ein zwar leidlich spannendes, aber ziemlich hanebüchenes Heft. :no:


PS: Auch nicht schön, als der NDE-Agent den zaudernden Rhodan erst mal mit einen Stoß in den Rücken Beine machen musste (S.52), damit der losstolperte seinen eigenen Plan umzusetzen.
Eine Stelle aus dem Roman:
Es geht um ein Nervengift, das ihm verabreicht werden soll. Für ihn durch seinen Zellaktivator nicht tödlich, aber

Zitat:
"Rhodan versuchte, ruhig zu bleiben. Direkte Lebensgefahr bestand für ihn nicht. Sein Zellaktivator würde in der Tat mit dem Nervengift fertigwerden. Aber damit waren trotzdem höchstwahrscheinlich Schmerzen und Unannehmlichkeiten verbunden, die er gerne vermieden hätte."

... und wieder das alte "Problem":
Man fasst den Helden nicht an. Natürlich ... wird er in letzter Sekunde vor dem Gift gerettet.
Rhodan ist kein Masochist, soll er auch nicht, wäre bei seiner Charakteristik absolut unpasssend.

Aber ich hätte mir als Leserin doch gewünscht, dass ich daran teilhaben kann, wie er selbst mit diesen "Unannehmlichkeiten" fertig wird.

Wen trifft es - natürlich denjenigen, der ihn letzter Sekunde vor dem Gift gerettet hat ...

Hanebüchen - ja, das trifft es.
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Waringer »

LaLe wrote: 05.04.2019, 11:45 Mannomann, wenn ich mir den Spoiler zum aktuellen Heft durchlese, dann komme ich schwer ins Grübeln ob ich der Serie wirklich das Dutzend Bände geben soll um mich zu einem Wiedereinstieg zu bewegen. Ich hoffe mal (vermutlich vergebens), dass es mehr als die Informationsschnipsel im Spoiler gibt. Vor Band 3010/3011 werde ich also wohl weiter gelangweilt werden und dass dort dann das heiß ersehnte Treffen mit Bully inclusive substanzieller Informationen zu den letzten Jahrhunderten stattfindet, ich habe da massive Zweifel.
:( , nee :-=
Ich kann deinen Mißmut bezüglich Strukturierung, Dramaturgie, Verfahrensweise und Entwicklung der Serie verstehen und habe aus demselben Grund damals beim 3000er Band, in weiser Voraussicht, dazu einen sarkastischen, ausführlichen Kommentar bei Johannes Kreis gepostet:

http://www.kreis-archiv.de/zyklus3000/pr3000.html

Einer der Gründe, warum ich die Serie inzwischen nur noch in homöopathischen Dosen lese...

Nun, die Verfahrensweise der Autoren das Treffen mit Bull(y) endlos, also Monate, hinauszuzögern läßt darauf schließen, dass in dem Moment wesentliche Hintergründe auf dem Tisch liegen und die Autoren damit einen Großteil ihres Pulvers verschossen haben. Das muß so lange wie möglich hinausgezögert werden. Mal ein interessanter Vergleich mit dem Schwarm-Zyklus: Im Schwarm-Zyklus war man perspektivisch im 2. Roman, Nr. 501, bereits auf der verdummten Erde.

Die gehäufte Darstellung totalitärer Systeme läßt darauf schließen, dass wir es diesmal vielleicht mit den Terranern als "Schurken" zu tun haben. Terra goes bad. Vielleicht geht es dann noch 7 Millionen Lichtjahre Richtung DORIICLE-4 (TRIXTA) dem für die Milchstraße zuständigem Kosmonukleotid, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.
LaLe
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by LaLe »

Zum Treffen mit Bully kommt es wohl in Heft 3013 - Zielpunkt Ephelegon.
Autor: Uwe Anton

Der Terraner trifft einen alten Freund –
und erfährt mehr über die neue Liga
Da bin ich ja mal gespannt wer wen in Band 3010 auf Gongolis trifft und wer der große Mann in Band 3011 ist. Ob das eine Nummer wie der Eremit von Satrang wird?

Und zwei Bände später erfahren wir dann wohl, was mit Terra passiert ist. Titel von Band 3015 ist Raptus Terrae.
Autor: Leo Lukas

Katastrophe im Solsystem – wie die Erde zum Mythos wurde
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