PR 3000 - Mythos Erde von Wim Vandemann und Christian Montillon
Posted: 02.02.2019, 01:52
So - ich füge dann hier mal meine Heftbesprechung zu Band 3000 "Mythos Erde" von Wim Vandemann und Christian Montillon ein:
Perry Rhodan erwacht nach dem Verlassen von Wanderer und Durchbruch durch die umgebenden Zeitfelder als erster an Bord der RAS TSCHUBAI aus der Suspension. Eine schöne Unbekannte, Zamina Path hat ihn, nachdem sie die RT zusammen mit ihrem 'Koffer' Pauu geentert hat, geweckt - die Semitronik ANANSI hatte sie sicherheitshalber vorher stillgelegt.
Da der Dame Teile ihres Gehirns gestohlen wurden, kann sie sich nicht mehr so recht an ihre Vergangenheit usw. erinnern. Man macht sich also bekannt, und Zamina stellt Rhodan ihr eigenes Raumschiff vor, was in einer der leeren Andockmulden der RT verankert ist. Trotz der Warnungen Zaminas, dass eine Wiedererweckung Anansis und die Rückholung der restlichen Besatzung aus der Suspension die neuen Herrscher der Milchstraße, die Cairaner auf den Plan rufen würde, tut Rhodan genau das. ANANSI zeigt sich als Avatar nun nicht mehr als kleines Mädchen, sondern als erwachsene Frau, und erzählt von einem 'Hyperchronschock', der sie nach Durchqueren der Zeitfelder zu zerreißen drohte - und vor dem sie Zamina vermutlich bewahrt hatte.
Eine erste Bestandsaufnahme ergibt: Knapp 500 Jahre sind vergangen, und die RT ist z.T. schwer beschädigt, aber noch aktionsfähig und reparabel. Die Milchstraße wurde durch die Cairaner 'befriedet'. Von Terra weis niemand mehr etwas genaues, die Erde ist weg und irgendwie zum Mythos geworden. Später stellt sich heraus, dass durch einem 'Posizid' sämtliche Positroniken korrumpiert worden sind, und es danach zu einer 'Datensintflut' gekommen ist. Wanderer ist auch weg, und irgendwie aus dem bekannten Universum 'herausgebrochen'. In der sogenannten 'Zentralgalaktischen Festung' soll sich Bull als Resident verschanzt haben.
Und Zamina hatte mit ihrer Warnung recht: Die Cairaner haben in der Gegend wo Wanderer verschwunden ist, eine Flut von Mentaldetektoren ausgestreut, die nun nach dem Erwachen der Besatzung die RT geortet haben. Die ortbare Mentalstrahlung scheint sich insbesondere durch die Anzahl der Zellaktivatorträger zu potenzieren. Mächtige Raumschiffe mit hochwertiger Paratrontechnologie versuchen der noch beschädigten RT den Weg zu verlegen ...
Parallel eingeflochten werden die Erlebnisse der Terranerin Giuna Linh erzählt, die im Dienste der Akonen an einer Transmitter-Etappenstation arbeitet, die mit vielen anderen solcher Stationen eine neue Transmitterstrecke quer durch die Galaxis etablieren soll - Auftraggeber sind die Cairaner. Linh versucht ihren Mann zu befreien der von den Cairanern in einer künstlichen Strafwelt - die 'Ausweglosen Straßen' gefangen gehalten und zusammen mit anderen Gefangenen gequält wird.
Mit der Hilfe von zwei verdeckt operierenden Mitarbeiten des NDE, des Nachrichtendienstes Ephelegon, schafft es Linh tatsächlich, sich Zugang zu der Strafwelt zu verschaffen ...
(Mehr im aktuellen Heft)
Mein Eindruck:
Die Vorgänge in der wieder erwachenden RT sind interessant geschildert, vor allem fesseln natürlich die langsam eintrudelnden Informationen über die völlig veränderten Verhältnisse in der Milchstraße. Die eingeflochtene Erzählebene der Giuna LInh sind nicht ganz so faszinierend; liefern zwar einen ersten Einblick in die Machtverhältnisse der Milchstraße, bremsen aber den Erzählfluss um die Ereignisse in der RT immer wieder aus.
Insgesamt ein ordentlicher Band - aber 'Sense of Wonder' wie man es für einen 000er Band vielleicht erwartet, eher Fehlabzeige.
Ob ich mit dem großen Zeitsprung und den veränderten Verhältnissen so glücklich werde, weis ich noch nicht - das werden die nächsten Hefte zeigen. Für den großen Wurf halte ich dies aber bisher nicht. Als von dem 'Herausbrechen' Wanderers die Rede war, hatte ich ja die Hoffnung, dass vielleicht nur die RT in ein anderes Paralleluniversum geschleudert worden ist, was dann mit Ende des Zyklus vielleicht wieder in Ordnung gebracht wird. Ich fürchte aber eher, dass es die Autoren mit dem veränderten Szenario in der Milchstraße ernst meinen, und sie hier nun eine ganz eigene 'Spielwiese' eröffnen und damit die Konstellationen des von den Vorgängern geerbten Perryversums weitgehend ad acta legen wollen - Tendenzen in diese Richtung gab es ja schon vorher. Ich begleite dieses Unterfangen mit Skepsis; u.U. vergrault man damit mehr Altleser als dass man Neuleser gewinnt.
Details am Rande:
Mir war nicht klar, wie Rhodan denn nun auf einmal gewusst haben will, dass ihm Zamina vor dem Aufwecken schon einmal heimlich geweckt, gleichzeitig betäubt und den Zellaktivator herausoperiert, überprüft und dann wieder eingepflanzt hat. Auf einmal wusste er es halt.
Es bleibt etwas unklar, wie lange die RT denn nun schon mit der inaktiven ANANSI herumtrieb - und wieso es keine Notfallsysteme gab, welche die Semitronik dann wieder herauffuhren oder zumindest die Verantwortlichen der RT selbst geweckt haben. Die vernetzten 'Computersysteme' der RT arbeiteten ja offenbar noch großteils weiter. Aber vielleicht lag das ja auch daran, dass es nur dumme 'Computersysteme' waren und nicht wie üblich auf terranischen Schiffen 'Positroniken', hihi.
Perry Rhodan erwacht nach dem Verlassen von Wanderer und Durchbruch durch die umgebenden Zeitfelder als erster an Bord der RAS TSCHUBAI aus der Suspension. Eine schöne Unbekannte, Zamina Path hat ihn, nachdem sie die RT zusammen mit ihrem 'Koffer' Pauu geentert hat, geweckt - die Semitronik ANANSI hatte sie sicherheitshalber vorher stillgelegt.
Da der Dame Teile ihres Gehirns gestohlen wurden, kann sie sich nicht mehr so recht an ihre Vergangenheit usw. erinnern. Man macht sich also bekannt, und Zamina stellt Rhodan ihr eigenes Raumschiff vor, was in einer der leeren Andockmulden der RT verankert ist. Trotz der Warnungen Zaminas, dass eine Wiedererweckung Anansis und die Rückholung der restlichen Besatzung aus der Suspension die neuen Herrscher der Milchstraße, die Cairaner auf den Plan rufen würde, tut Rhodan genau das. ANANSI zeigt sich als Avatar nun nicht mehr als kleines Mädchen, sondern als erwachsene Frau, und erzählt von einem 'Hyperchronschock', der sie nach Durchqueren der Zeitfelder zu zerreißen drohte - und vor dem sie Zamina vermutlich bewahrt hatte.
Eine erste Bestandsaufnahme ergibt: Knapp 500 Jahre sind vergangen, und die RT ist z.T. schwer beschädigt, aber noch aktionsfähig und reparabel. Die Milchstraße wurde durch die Cairaner 'befriedet'. Von Terra weis niemand mehr etwas genaues, die Erde ist weg und irgendwie zum Mythos geworden. Später stellt sich heraus, dass durch einem 'Posizid' sämtliche Positroniken korrumpiert worden sind, und es danach zu einer 'Datensintflut' gekommen ist. Wanderer ist auch weg, und irgendwie aus dem bekannten Universum 'herausgebrochen'. In der sogenannten 'Zentralgalaktischen Festung' soll sich Bull als Resident verschanzt haben.
Und Zamina hatte mit ihrer Warnung recht: Die Cairaner haben in der Gegend wo Wanderer verschwunden ist, eine Flut von Mentaldetektoren ausgestreut, die nun nach dem Erwachen der Besatzung die RT geortet haben. Die ortbare Mentalstrahlung scheint sich insbesondere durch die Anzahl der Zellaktivatorträger zu potenzieren. Mächtige Raumschiffe mit hochwertiger Paratrontechnologie versuchen der noch beschädigten RT den Weg zu verlegen ...
Parallel eingeflochten werden die Erlebnisse der Terranerin Giuna Linh erzählt, die im Dienste der Akonen an einer Transmitter-Etappenstation arbeitet, die mit vielen anderen solcher Stationen eine neue Transmitterstrecke quer durch die Galaxis etablieren soll - Auftraggeber sind die Cairaner. Linh versucht ihren Mann zu befreien der von den Cairanern in einer künstlichen Strafwelt - die 'Ausweglosen Straßen' gefangen gehalten und zusammen mit anderen Gefangenen gequält wird.
Mit der Hilfe von zwei verdeckt operierenden Mitarbeiten des NDE, des Nachrichtendienstes Ephelegon, schafft es Linh tatsächlich, sich Zugang zu der Strafwelt zu verschaffen ...
(Mehr im aktuellen Heft)
Mein Eindruck:
Die Vorgänge in der wieder erwachenden RT sind interessant geschildert, vor allem fesseln natürlich die langsam eintrudelnden Informationen über die völlig veränderten Verhältnisse in der Milchstraße. Die eingeflochtene Erzählebene der Giuna LInh sind nicht ganz so faszinierend; liefern zwar einen ersten Einblick in die Machtverhältnisse der Milchstraße, bremsen aber den Erzählfluss um die Ereignisse in der RT immer wieder aus.
Insgesamt ein ordentlicher Band - aber 'Sense of Wonder' wie man es für einen 000er Band vielleicht erwartet, eher Fehlabzeige.
Ob ich mit dem großen Zeitsprung und den veränderten Verhältnissen so glücklich werde, weis ich noch nicht - das werden die nächsten Hefte zeigen. Für den großen Wurf halte ich dies aber bisher nicht. Als von dem 'Herausbrechen' Wanderers die Rede war, hatte ich ja die Hoffnung, dass vielleicht nur die RT in ein anderes Paralleluniversum geschleudert worden ist, was dann mit Ende des Zyklus vielleicht wieder in Ordnung gebracht wird. Ich fürchte aber eher, dass es die Autoren mit dem veränderten Szenario in der Milchstraße ernst meinen, und sie hier nun eine ganz eigene 'Spielwiese' eröffnen und damit die Konstellationen des von den Vorgängern geerbten Perryversums weitgehend ad acta legen wollen - Tendenzen in diese Richtung gab es ja schon vorher. Ich begleite dieses Unterfangen mit Skepsis; u.U. vergrault man damit mehr Altleser als dass man Neuleser gewinnt.
Details am Rande:
Mir war nicht klar, wie Rhodan denn nun auf einmal gewusst haben will, dass ihm Zamina vor dem Aufwecken schon einmal heimlich geweckt, gleichzeitig betäubt und den Zellaktivator herausoperiert, überprüft und dann wieder eingepflanzt hat. Auf einmal wusste er es halt.
Es bleibt etwas unklar, wie lange die RT denn nun schon mit der inaktiven ANANSI herumtrieb - und wieso es keine Notfallsysteme gab, welche die Semitronik dann wieder herauffuhren oder zumindest die Verantwortlichen der RT selbst geweckt haben. Die vernetzten 'Computersysteme' der RT arbeiteten ja offenbar noch großteils weiter. Aber vielleicht lag das ja auch daran, dass es nur dumme 'Computersysteme' waren und nicht wie üblich auf terranischen Schiffen 'Positroniken', hihi.