PR 3010 - Willkommen auf Gongolis von Susan Schwartz

Heftbesprechungen zur Perry Rhodan-Serie
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Laurin
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Re: Heft 3010 - Willkommen auf Gongolis von Susan Schwartz

Post by Laurin »

Szenenwechsel zur Ebene von Perry Rhodan und der BIO BREISKOLL. Dort ist man auf dem Weg zum vereinbarten Treffen mit dem Residenten Bull. Der möchte das Treffen aber nicht im Ephelegonsystem stattfinden lassen, sondern auf neutralem Gelände, dem Habitat Gongolis, zu dem das als Handelsraumer getarnte NDE-Raumschiff TREU & GLAUBEN ein kleines Team um Rhodan bringt.

Bei dem Habitat Gongolis handelt es sich um eine Art Freihandelszone und Vergnügungspark, was sich aus vier großen gekoppelten Raumschiffen zusammensetzt, drei davon ehemalige Raumer der 2500m-Jupiter Klasse und einem ehemaligen Gwalon-Kelch der Arkoniden. Betrieben wird das Habitat von Terranern.

Nachdem man die strengen Einreisebestimmungen in das Habitat endlich erfolgreich, aber unter Zurücklassen aller Waffen, gemeistert hat, entwickeln sich dort aber die Dinge anders als gedacht. Ein Grund davon sind Agenten im Auftrag der Cairaner, die dort Undercover tätig sind und auf Rhodans Team aufmerksam werden ...


Mein Eindruck: (Achtung - mit Spoilern)

Wieder mal wird alles künstlich in die Länge gezogen und verliert dadurch zunehmend an Spannung. Ähnlich wie Atlan auf Culsu stolpert Rhodan planlos auf Gongolis herum, und meistert dabei kleine Abenteuerchen. Auch der Handlungsablauf ist nicht immer so wirklich logisch - was eigentlich schon damit anfängt dass man für so ein Treffen kaum einen schlechteren Treffpunkt wählen konnte, und sich Rhodan darauf auch noch klaglos einlässt. Der negative Höhepunkt war für mich, als der relativ hilflose Rhodan sich nach Entführung eines seiner Leute an die dortige 'Polizei' wendet - und die ihm auch noch nur aufgrund einiger Aufschneidereien willig zu Diensten sind. Auch dass man ausgerechnet den von den Cairanern gesuchten Lanko mitnimmt ist ein dicker Fauxpas. Dazu sind mir die Klischees zu dick aufgetragen: Der Spieler wird nur aufgrund seiner unsteten Art, andere abzuchecken sofort als Spieler erkannt; seine schöne Frau ist natürlich das böse intrigante Weib was ihn nur ausgenutzt hat usw. ...

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man einen Zyklus gleich zu Beginn so in Belanglosigkeiten versanden lassen kann. Weder fasziniert die Handlung wirklich, noch reißen es die einzelnen Romane raus.

Wir haben jetzt bereits ein Zehntel des Zyklus durch, aber die strategische Situation in der Milchstraße - z.B. was ist mit den Blues, den Arkoniden, was ist mit den früheren Machtzentren der Terraner und ihren Verbündeten - ist nach wie vor völlig unklar.
Kapaun
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Kapaun »

Ich habe ja inzwischen bereits wieder aufgehört, aber wenn ich mir das rückblickend anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass in den Heften keine Abenteuer erzählt werden. Vielleicht eine insgesamt zusammenhängende Geschichte, aber keine wirklich spannenden einzelnen Stories. Nichts, wo man am Ende das Heft aus der Hand legt und sagt: "Wow! Das war mal wieder ein tolles PR-Heft." Und meines Erachtens ist dies zumindest teilweise dem vermaledeiten Umstand geschuldet, dass jedes Heft eigentlich mindestens aus zwei verschiedenen Geschichten besteht. Das ist dann zuwenig für jede.
LaLe
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by LaLe »

Ich sehe das Hauptproblem darin, dass man dem Leser partout nicht sagen will was los ist. Warum auch immer. Und @Laurin muss ich an einer Stelle widersprechen. Die Spannung ging mal zunehmend verloren. Da ist inzwischen nämlich nüscht mehr, das verloren gehen könnte.
Laurin
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Laurin »

Kapaun wrote: 01.05.2019, 02:20 Ich habe ja inzwischen bereits wieder aufgehört, aber wenn ich mir das rückblickend anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass in den Heften keine Abenteuer erzählt werden. Vielleicht eine insgesamt zusammenhängende Geschichte, aber keine wirklich spannenden einzelnen Stories. Nichts, wo man am Ende das Heft aus der Hand legt und sagt: "Wow! Das war mal wieder ein tolles PR-Heft." Und meines Erachtens ist dies zumindest teilweise dem vermaledeiten Umstand geschuldet, dass jedes Heft eigentlich mindestens aus zwei verschiedenen Geschichten besteht. Das ist dann zuwenig für jede.
Ja, das ist ein Grund. Trotzdem hatte es der letzte Zyklus zu einer Reihe wirklich guter Hefte gebracht, also scheint auch mit dem Gesamtkonstrukt etwas nicht zu stimmen. Das Grundrezept ist derzeit ja immer das gleiche: Perry oder eben Atlan landen irgendwo mit einem kleinen Team und gehen auf Erkundung. Das nutzt sich dann aber irgendwann auch ab, vor allem wenn das zu Erkundende eher banal ist.

Was m.E. fehlt, ist so etwas wie Sense of Wonder - das brachte bislang nur Zamina Paath ins Spiel - und vor allem jegliche strategische Perspektive. So gibt es nichts zu staunen, und ein belangloses Erkunden reiht sich ans andere - und irgendwie scheint diese Unlust am Stoff auch die Autoren ergriffen zu haben, denn die Einzelromane reißen es auch nicht mehr heraus sondern scheinen eher so 'dahinproduziert' zu werden.

Mir persönlich gefällt auch das Gesamtkonstrukt des Zyklus nicht besonders, vor allem wenn das denn tatsächlich ernst gemeint ist und sich in 500 Jahren wirklich alles so gravierend verändert haben sollte. Ob ich bei dieser Unlust weiter Rezensionen zu den Heften schreibe, weis ich noch nicht. Vielleicht wäre eine Lesepause mal angebracht - ich bin ja Abonnent und könnte die Hefte eigentlich stapeln - aber reiche sie derzeit in einer Lesekette immer weiter (habe zwei Mitleser/innen). Na mal sehen ...

Was mir derzeit deutlich besser gefällt, ist der dicke Eschbach-Wälzer, der sich wirklich gut wegliest.
Kapaun
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Re: Perry Rhodan Heftbesprechungen - Der Mythos-Zyklus

Post by Kapaun »

Laurin wrote: 01.05.2019, 10:23
Kapaun wrote: 01.05.2019, 02:20 Ich habe ja inzwischen bereits wieder aufgehört, aber wenn ich mir das rückblickend anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass in den Heften keine Abenteuer erzählt werden. Vielleicht eine insgesamt zusammenhängende Geschichte, aber keine wirklich spannenden einzelnen Stories. Nichts, wo man am Ende das Heft aus der Hand legt und sagt: "Wow! Das war mal wieder ein tolles PR-Heft." Und meines Erachtens ist dies zumindest teilweise dem vermaledeiten Umstand geschuldet, dass jedes Heft eigentlich mindestens aus zwei verschiedenen Geschichten besteht. Das ist dann zuwenig für jede.
Ja, das ist ein Grund. Trotzdem hatte es der letzte Zyklus zu einer Reihe wirklich guter Hefte gebracht, also scheint auch mit dem Gesamtkonstrukt etwas nicht zu stimmen.
Ich hatte ja diesbezüglich Neo immer für deutlich besser gehalten. Da gab es schon eher Geschichten, die wirklich welche waren. Vermutlich eben deshalb, weil hier der Platz einigermaßen reichte, um zwei Geschichten pro Band zu erzählen. Die Serie hatte dann freilich andere Probleme, die sie mir verleideten:
- schlecht durchdachter Hintergrund und in vielen Punkten fehlende Aktualisierung auf den Stand der Wissenschaft
- schlecht durchdachte Plots, die zu teilweise haarsträubendem Unsinn führten (es gab aber auch eine Menge Unsinn, der offenbar auf dem Mist der Autoren gewachsen war)
- und schließlich: Die Story wurde über lange Strecken von praktisch denselben paar Figuren getragen - was ein Problem ist, wenn man mit einigen davon nicht warm wird (um es freundlich auszudrücken).
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