Die Erwartungshaltungen sind bei einer guten Serie mit Sicherheit immer zu hoch.giffi marauder wrote: ↑15.05.2019, 09:03 Das Problem mit GoT ist, dass die Erwartungshaltungen zu hoch sind.
Ich kann mich noch gut ans erste Buch erinnern.
Angefangen habe ich mit der Erwartungshaltung auf einen netten, typischen Fantasyroman,
also Ned Stark wird neuer König.
Dann war er tot.
Dieses (brutale) ausbrechen aus tradierten Erzählmustern, die im Grunde
die gleiche Geschichte immer wieder nur in neuen Kleidern erzählen,
hat mich damals ungemein fasziniert.
Das Problem war dann aber, dass genau diese "Brüche" zur Normalität wurden.
Damit wurde irgendwann jeder Erzählstrang und jede Figur "episodisch" und die "Geschichte"
entwickelte sich nicht mehr, trat im Grunde auf der Stelle.
Es gibt wohl einen Spruch unter Drehbuchschreibern, der lautet: "Fuck The Fans". Man soll die Fans ignorieren, da man es ihnen nie recht machen kann und sich stattdessen am Geschmack des Massenpublikums orientieren, da das für den Erfolg einer Serie wichtiger als die Fans ist.
Ich persönlich hätte gehofft, dass man die Fans ignoriert. Nur so hätte man wirklich interessant bleiben können. Gleichzeitig hätte man aber auch den Geschmack des Massenpublikums ignorieren müssen, weil genau das den Erfolg der Serie ausgemacht hat.
Ich denke nicht, dass in der Serie "Brüche zur Normalität wurden", jedenfalls nicht in der Fernsehserie, die Bücher habe ich nicht gelesen. Brüche gab es in den ersten drei Staffeln, dann wurden sie schlichtweg abgeschafft. Seit Staffel 4 ist das eine stinknormale Serie geworden, in der die "Guten" gewinnen und die "Bösen" verlieren.
Vielleicht hat LaLe recht, wenn sie sagt, dass die Serie so lange gut war, wie noch George R. R. Martin die Vorlagen geliefert hat.
Ja, das würde mich auch enttäuschen. Aber ich befürchte, dass die Drehbuchautoren nicht mehr Mut haben.giffi marauder wrote: ↑15.05.2019, 09:03 Wie könnte es nun aber "befriedigend" enden?
Nach Schema F, indem Jon, der zwar Anfangs eher eine Nebenrolle war und
nun schon gefühlt 2/3 der Story "die" Hautperson ist, König wird
wie es von einer "normalen" Geschichte erwarten würde?
Also ein Bruch mit den Brüchen und zurück zu einer "normalen" Geschichte?
Das wird viele enttäuschen.
Jedenfalls habe ich nach dem Vorfinale wieder ein bisschen Hoffnung auf ein überraschendes Finale. Hoffen wir, dass die Drehbuchautoren doch etwas Mut hatten.giffi marauder wrote: ↑15.05.2019, 09:03 Oder endet es wie es begonnen hat, mit einer "Überraschung",
mit einer "neuen" Figur, die dem Schlamassel ein Ende setzt.
Aber wie schwer es ist, es allen recht zu machen, sehen wir ja schon hier unter uns: offenbar haben doch einige Leute die Serie gesehen und jeder hat eine andere Vorstellung vom Finale, lach.