Zum Ende des Vorgängers deutete sich an, dass sich in Mexiko ein Parallelwelt-Splitter manifestierte und die Beschreibung einer dort aufgefundenen Kreatur ließ nicht von ungefähr an einen Pterosaurier denken. Neben Aran Kormak sollen sich dort aber auch Matt und Aruula einfinden und witzig fand ich Michaels diesbezügliche Anmerkung auf der Leserseite:
Zwei Romane ohne Titelhelden heißt bei Maddrax immerhin sechs (!) Wochen ohne Titelhelden. Und ja, das tut der Serie richtig gut. Würde sich das eine andere Serie nur mal trauen..."Nach zwei Romanen, in denen Matt und Aruula nicht aktiv mitspielten (Neuleser werden sich wundern, Altleser kennen das: Die Serie dreht sich nicht nur um unsere Helden, sondern zeigt auch spannende Nebenschauplätze),..."
Es beginnt mit einem Austausch von Örtlichkeiten aufgrund des Wurmlochunfalls und der Schilderung, der sich hieraus ergebenden Konflikte. Angesetzt wird bei den sauroiden Bewohnern einer auf die postapokalyptischen Erde versetzten futuristischen Stadt. Deren Nutzvieh sieht sich plötzlich mit einem mörderischen Sumpf konfrontiert, der reiche Ernte einfährt und auch vor den Sauroiden selbst nicht halt macht. Ihre Gesellschaft hat zwei dominante Lebensformen hervorgebracht, die sich gemeinsam fortentwickelt und eine Art Kastensystem innerhalb eines Matriarchats herausgebildet haben. Wenig später treffen sie auf die Bewohner Méridas, ehemaligen Technos, und beide Gruppen wähnen sich von der jeweils anderen angegriffen. Den Menschen sind "Übergriffe" plötzlich aufgetauchter Dinosaurier alles andere als geheuer. Eine kleine Gruppe landet darüber hinaus in einem Forschungslabor und macht unschöne Erfahrungen mit den Untersuchungsmethoden der Reptilienartigen. Und so entwickelt sich unweigerlich ein heftig eskalierender Konflikt, in den Matt und Aruula nichtsahnend hineingeraten. Nachdem eine erste Kontaktaufnahme mit den Technos zum diplomatischen Fiasko geriet, schießen die Sauroiden ihren Gleiter ab, den sie als Angreifer auf einen ihrer Flugsaurier identifizieren...
Für mich war es die erste Leseerfahrung mit Ian Rolf Hill, der sich wohl vor allem bei John Sinclair einen Namen machte und erst nach meinem Ausstieg bei Maddrax dort einstieg. Mit dem aktuellen Zweiteiler macht er nun die wilde Dreizehn voll.
Der Roman ließ sich richtig gut weglesen obwohl die Handlung (zwei fremde Kulturen treffen aufeinander und geraten auch aufgrund von Missverständnissen und Misstrauen in Konflikt miteinander) vermutlich keinen Innovationspreis gewinnen würde. Speziell die Sauroiden werden aber interessant genug geschildert um mich bei der Stange zu halten und ich bin durchaus gespannt zu sehen, wie Matt und Aruula den Tanz zwischen beiden Stühlen, der durch die lebensfeindliche Umwelt nicht gerade einfacher wird, meistern werden. Aktuell bezweifle ich noch, dass "Am Ende der Nahrungskette", dem Folgeband, Friede, Freude oder auch nur Eierkuchen herrscht. Sollte Aran Kormak noch auftauchen, wird das wohl ganz sicher nichts.
Ärgerlich war die hohe Fehlerquote, die sich diesmal verstärkt durch fehlende oder überzählige Worte bemerkbar machte. Das war selbst für Maddrax-Verhältnisse sehr viel.
Eine zweite interessante Aussage gab es dann noch auf der Leserseite. Auf die fehlende Erotik, speziell auf den Titelbildern angesprochen, äußerte sich Mike wie folgt:
Super, die Amis lesen die Serie noch nicht einmal, geben aber vor wie sie auszusehen hat."Was die Erotik auf den Covern angeht, müssen wir uns auch an den puritanischen Medien wie Apple, Google & Co. orientieren, die keine Postings oder eBooks mit solchen Motiven erlauben. Cover mit schwarzen Balken sehen immer so unschön aus."
Ansonsten gab es eine Art Rassen-Exposé des Autors zu den Sauroiden als kleines Extra. Vor dem warnt Mike zwar wegen Spoilergefahr, die halte ich aber für vernachlässigbar.
Und in zwei Wochen sollen dann die Gewinner des Preisausschreibens aus Band 500 bekanntgegeben werden. Mal schauen ob ich da was abgreifen konnte.