Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
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Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Ich habe bei Facebook eine Umfrage zu dem Thema "Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen" erstellt.
https://www.facebook.com/groups/2094006 ... 018755259/
Genauso gerne diskutiere ich hier mit Euch über das Thema, das - zugegeben - auch irgendwie "unenedlich" ist ...
https://www.facebook.com/groups/2094006 ... 018755259/
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
ja
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Salut Vivian,Vivian-von-Avalon wrote: ↑30.03.2019, 14:44 Ich habe bei Facebook eine Umfrage zu dem Thema "Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen" erstellt.
https://www.facebook.com/groups/2094006 ... 018755259/
Genauso gerne diskutiere ich hier mit Euch über das Thema, das - zugegeben - auch irgendwie "unenedlich" ist ...
da ich nicht bei FB bin, mal die höfliche Anfrage, ob du deine Umfrage in groben Zügen auch hierhin einfragen kannst... äh... infragen... überfragen... *kopfkratz* Du weißt schon...
lg
Ten.
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Oh, na dann sag ich einfach mal so was dazu. Den Realitätsbezug bei PR muss man meines Erachtens auf verschiedenen Ebenen sehen.
Da ist zum einen die rein technisch/naturwissenschaftliche Ebene. Da gilt es zunächst einmal, unausweichliche Kompromisse zu schließen. Etwa in Bezug auf Überlicht. Die Existenz einer Möglichkeit, schneller als das Licht zu fliegen, ist ungefähr so wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass Hamburg 2050 überflutet ist, liegt also quasi bei Null. Aber ohne diese Möglichkeit könnte man eine Space Opera wie PR nicht schreiben. Man könnte immer noch SF schreiben, aber das wäre dann etwas völlig anderes. Davon abgesehen ist aber bedauerlich, dass die Autoren in technisch-naturwissenschaftlicher Hinsicht eher einigen Nachholbedarf haben, um es mal freundlich auszudrücken. Ich erwarte dabei keine technischen Abhandlungen in den Romanen, aber ein paar grundsätzliche Überlegungen beispielsweise zum Thema Geschwindigkeit sollte man schon anstellen können, wenn man seine Brötchen als SF-Autor verdienen will. Ich erinnere mich da mit Schaudern an eine Szene aus einem der aktuellen Hefte, in der ein Raumschiff effektvoll abgebremst wird, damit es nicht in einen Himmelskörper kracht - statt dass man die Flugrichtung um ein paar Grad ändert. Und das ist wirklich nur eins von vielen Beispielen.
Dann ist da die politisch-ideologische Ebene, die sich bei PR schon immer am gesellschaftlichen Mainstream orientiert hat, über den "Hebel" der jeweils amtierenden Expokraten. Das wäre für wissenschaftliche Untersuchungen zweifellos ein interessantes Thema, aber es nervt schon ziemlich, wenn man als Leser nicht Teil dieses Mainstreams ist. Ein Expeditionsschiff wie die RAS TSCHUBAI zum Beispiel mit demokratischen Abstimmungen führen zu wollen, entspricht zwar zweifellos dem heutigen Zeitgeist, aber eher wenig der Realität. Ich will diesbezüglich mal eine Vermutung formulieren: Die heutigen Leser bestehen meines Erachtens immer noch zum Großteil aus den damals 10-14jährigen Jungs, die in der Expansionszeit des Solaren Imperiums dazugestoßen sind. Wobei es zweifellos eine ständige Fluktuation zwischen diesen und der Gruppe der Nichtmehrleser gibt. Natürlich gibt es sicher auch ganz neue Leser, die sich irgendwann, irgendwie der Serie angeschlossen haben, aber ich denke tatsächlich, dass der weit überwiegende Teil der heutigen Leser mindestens grauhaarig ist und aus sehr gestandenen Personen besteht. Wie die Weltanschauungen der Grauhaarigen verteilt sind, sieht man ja immer wieder bei jeder Wahl, wenn anschließend die statistischen Aufschlüsselungen veröffentlicht werden. Und ich denke, dass die heutigen Autoren an diesen Weltanschauungen der Grauhaarigen eher vorbeischreiben.
Schließlich haben wir da noch die, na, sagen wir mal die Ebene der Psychologie/Motivation und der Handlungslogik. Der wird heute zwar mehr Aufmerksamkeit geschenkt als früher, aber man merkt nur allzu deutlich, dass es dabei nicht darum geht, dem handelnden Personal gerecht zu werden, sondern darum, die Handlung im Sinne des Exposes zu lenken, und zwar nach der Methode "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!". Da knirscht die Logik oft an allen Ecken und Enden. Die Begründung etwa, warum ein zweiter Vorstoß in die Abenteuerurlaub-Resorts der Cairaner gewagt werden soll, ist so dermaßen hanebüchen und undurchdacht, dass es beim Lesen beinahe körperlich wehtut.
Ich habe es jetzt auch wieder bemerkt (jetzt = in den Heften ab 3000), dass ich in all diesen Punkten andere Ansprüche habe, und dass ich mich besser anderen Romanen/Autoren zuwende, die diese Ansprüche besser befriedigen.
- Richard
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Ad Führung der RAS via demokratischer Abstimmung: Das betrifft natürlich nicht die alltäglichen Entscheidungen der jeweiligen verantwortlichen Personen. Den "Bordbeirat" zieht man eher mal zu Grundsätzlicheren Dingen zu Rate.
Im übrigen gabs auch schon bei den Stories vor Band 1000 sowas wie den Sprecher der SOL Geborenen dem man auch gewisses Mitspracherecht einräumte.
Im übrigen gabs auch schon bei den Stories vor Band 1000 sowas wie den Sprecher der SOL Geborenen dem man auch gewisses Mitspracherecht einräumte.
Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Ja, damals fing das bereits an. Wobei die SOL noch ein etwas anderer Fall ist. Mehrgenerationenschiff und so.Richard wrote: ↑30.03.2019, 19:47 Ad Führung der RAS via demokratischer Abstimmung: Das betrifft natürlich nicht die alltäglichen Entscheidungen der jeweiligen verantwortlichen Personen. Den "Bordbeirat" zieht man eher mal zu Grundsätzlicheren Dingen zu Rate.
Im übrigen gabs auch schon bei den Stories vor Band 1000 sowas wie den Sprecher der SOL Geborenen dem man auch gewisses Mitspracherecht einräumte.
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Naja, eine realistische Schilderung der Persönlichkeit und ihrer Motivation mag ich schon, aber die Formulierung der ersten Frage klingt für mich doch ziemlich nach Emo-Gedöns. Das mag ich definitiv nicht.
Aus der Perspektive der handelnden Person(en): Ja, auf jeden Fall. Wenn ich "Lebensgeschichten" und Biografien lesen will, dann kaufe ich mir solche.
Aus der Perspektive der handelnden Person(en): Ja, auf jeden Fall. Wenn ich "Lebensgeschichten" und Biografien lesen will, dann kaufe ich mir solche.
Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Salut Vivian,Vivian-von-Avalon wrote: ↑31.03.2019, 00:05 [...]
Hier ein Screenshot der aktuellen Umfrage bei Facebook ...
d'anke schön. Bei dem ersten Punkt bin ich definitiv dabei! Und ich möchte das nicht in der Art lesen, dass ein z.B. Reginald Bull jetzt dunkel-düster ist, weil ja sein ZA chaotarkisch geprägt ist. Ich bingewatche derzeit wieder mal Babylon 5 und bemerke immer wieder, wie herrlich zweideutig die Charaktere dort sind. Die haben charakterliche Abgründe, weil sie sich aktiv für eine gewisse Verhaltensweise und eine bestimmte Position entschieden haben. Londo Mollari, zum Beispiel, ist ein Fest!
Grundsätzlich bin ich auch hier bei dir. Aber ich würde das nicht so absolut festschreiben wollen. Manchmal ist eine andere Personensicht auch bereichernd für die Charakterisierung. Ein Beispiel: Es müssen Informationen über die Milchstraße gesammelt werden, seitdem die Cairaner ihre seltsame Herrschaft eingerichtet haben. Rhodan schickt daraufhin Einsatzteams raus und er macht ihnen klar, dass sie ggf nicht mehr zurückkommen werden und er möchte trotzdem, dass sie in den Einsatz gehen. Das Team bespricht im Einsatz ihre Sicht auf die "harte Linie" Rhodans.
Und manchmal hätte ich gerne auch mal wieder eine Geschichte auktorial erzählt.
Ob ein Roman dadurch realistischer wird? In der Theorie natürlich schon. Aber ich erinnere an die düsteren Gucky-hat-neue-Fähigkeiten-Zeiten, mit denen der Ilt zuweilen "tiefgründig" haderte. So realistisch war das auch wieder nicht. Es hängt also auch davon ab, welche Abgründe erzählt werden und wie die Autorinnen, Autoren, Autorenden und alle die sich autorisch fühlen darüber schreiben.
Insgesamt finde ich die Frage nach mehr charakterlichen Realismus gut. Wobei ich den Aspekt "Realismus" ja ein bisschen problematisch sehe. Ich glaube, es geht (dir) doch mehr um charakterliche Tiefe und Mehrdeutigkeit. Und da bin ich definitiv dabei.
lg
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Ja, darum geht es mir. Schön, dass Du dabei bist.Tennessee wrote: ↑31.03.2019, 09:36 ...
Und ich möchte das nicht in der Art lesen, dass ein z.B. Reginald Bull jetzt dunkel-düster ist, weil ja sein ZA chaotarkisch geprägt ist.
...
Insgesamt finde ich die Frage nach mehr charakterlichen Realismus gut. Wobei ich den Aspekt "Realismus" ja ein bisschen problematisch sehe. Ich glaube, es geht (dir) doch mehr um charakterliche Tiefe und Mehrdeutigkeit. Und da bin ich definitiv dabei.
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Und keine Sorge: so etwas wie dunkel-düster aufgrund des chaotarchisch geprägten ZAs schreibe ich ganz bestimmt nicht.
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Du schreibst allerdings auch nicht in der EA mit wo dies wohl demnaechst auch thematisiert wird (etwaige Veraenderungen von Bullys Charakter in den letzten 500 Jahren).
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Nein, also brauche ich mir zum Glück darum auch keine Sorgen zu machen.
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Re: Der Realitätsbezug in Perry-Rhodan-Romanen
Da muss ich jetzt wirklich einmal eine Lanze für die Autoren des Verlages brechen.Kapaun wrote: ↑30.03.2019, 19:39 ...
Schließlich haben wir da noch die, na, sagen wir mal die Ebene der Psychologie/Motivation und der Handlungslogik. Der wird heute zwar mehr Aufmerksamkeit geschenkt als früher, aber man merkt nur allzu deutlich, dass es dabei nicht darum geht, dem handelnden Personal gerecht zu werden, sondern darum, die Handlung im Sinne des Exposes zu lenken, und zwar nach der Methode "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!". Da knirscht die Logik oft an allen Ecken und Enden. Die Begründung etwa, warum ein zweiter Vorstoß in die Abenteuerurlaub-Resorts der Cairaner gewagt werden soll, ist so dermaßen hanebüchen und undurchdacht, dass es beim Lesen beinahe körperlich wehtut.
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Denn es ist wirklich sehr schwer, der Psychologie einer Person gerecht zu werden. Besonders, wenn diese sich über inzwischen vier (?) Autorengenerationen hinweg entwickelt hat.
Das kann man sehr gut mit "Drahtseilakt" und "Spaghat" bezeichnen.
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