Das Drama entwickelt sich weiter - inzwischen hat auch die FIFA Rubiales
gesperrt:
Der Fußball-Weltverband FIFA hat den Verbandspräsidenten der spanischen Fußball-Mannschaft Luis Rubiales am Samstag (26.08) offiziell "vorläufig von allen fußballerischen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene suspendiert." Für insgesamt 90 Tage sei er nun gesperrt.
Außerdem forderte die FIFA Rubiales auf, zu der Spielerin Jenni Hermoso selbst oder auch über Dritte keinen Kontakt aufzunehmen. Das selbe Kontaktverbot wurde auch dem spanischen Fußball-Verband RFEF und dessen Funktionäre sowie Mitarbeiter ausgesprochen.
Das Kontaktverbot liest sich ja wie bei der Mafia. Aber es ist noch mehr passiert:
Aus der FR:
Kuss-Attacke bei Frauen-WM: Spanischer Verband fälschte offenbar Zitate
Während die deutschen Fußball-Frauen den Spanierinnen ihre Solidarität erklärt haben, verteidigt Ex-Bayern-Chef Rummenigge - wen wunderts - den übergriffigen Kuss:
https://www.fr.de/sport/fussball/faelsc ... 76424.html
Auch das spanische Trainerteam der Frauen - außer dem Cheftrainer Jorges - hat sich dem Aufstand der Frauen angeschlossen. Jorges, der bisher fest zu Rubiales steht,
steht nun alleine da.
Das hat allerdings auch eine unschöne
Vorgeschichte. Die spanische Frauen-Mannschaft protestierte schon vor Beginn der WM gegen ihren Trainer und wollte den loswerden, verlor dann aber diesen Machtkampf, der Grund laut den Spielerinnen:
'nicht-öffentlich bekannte Zustände, die ihre physische und emotionale Gesundheit gefährden'. Der spanische Fußballverband RFEF reagierte schon damals mit harten Bandagen:
Meuterei gegen den Trainer? 15 spanische Nationalspielerinnen dementieren Rücktritt
Etwas später aus dem Stern:
Spanierinnen haken Revolte gegen Trainer-ab
Nach meiner Wahrnehmung hat eigentlich nie jemand wirklich hinterfragt, was da die Gründe für diesen Aufstand waren.
Mein Eindruck ist, dass wir es hier mit typisch toxischer Männlichkeit in den Verbänden zu tun haben - der Grabscherkuss ist da nur das Symptom. Warum sucht und fördert man für Frauen-Mannschaften nicht in viel größerem Umfang auch Frauen als Trainer oder ebnet ihnen nicht stärker den Weg in die Verbandsführungen? Die anscheinend recht selbstbewussten spanischen Frauen sind die ersten, die auch in der Öffentlichkeit gegen solche Zustände protestieren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das in vielen anderen Ländern auch nicht viel besser ist. Ich habe mich schon bei den Übertragungen über die vielen männlichen Trainer und die zum Teil selbstgefälligen männlichen Kommentatoren gewundert - es wäre vielleicht an der Zeit dass sich da wirklich etwas ändert.