Kjeldahl wrote: ↑26.01.2022, 13:50... Die
Angriffshaltung in dieser Diskussion geht von denen aus, die den anderen einen Zwang aufdrücken möchten. Und das geschieht (ich wiederhole mich) indem die Gefahren natürlich (!!!) klar und deutlich herausgebildet werden, damit die eigene Position verstärkt wird. Damit das Gewissen rein ist.
Und die
Verteidiger der körperlichen Unversehrtheit argumentieren natürlich (!!!), dass die Gefahr durch das Virus und die Wirkung der Impfung dem NICHT angemessen sind. Daran ist nichts Polemisches. Das nennt man "Verdeutlichung" der Position.
Na endlich, da haben wir ja
endlich mal die Guten und die Bösen klar und völlig 'unpolemisch' herausgearbeitet ...
Aber vielleicht darf ich doch mal einwenden, dass ich mit meinem Plädoyer für eine Impfpflicht lediglich mein verbrieftes Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und Meinungsbildung wahrnehme, und dass vermutlich sogar die Abgeordneten im Bundestag das Recht haben, unter bestimmten Umständen eine solche Impfpflicht zu beschließen. Und damit, dass man sich für die Sache der einen oder anderen Seite einsetzt, wird weder die eine Seite zum 'Angreifer', noch die andere Seite zum ritterlichen Verteidiger der jungfräulichen Unversehrtheit.
Kjeldahl wrote: ↑26.01.2022, 13:50Und da Du auf die Ängste der "Verteidiger der körperlichen Unversehrtheit" schlicht nicht eingehst (und sie damit offenbar für marginalisierbar hältst), versuche ich eben, das umso deutlicher zu machen. Und damit bin ich nicht polemischer als Du. ...
Ist das so? Ich halte körperliche Unversehrtheit für ein hohes Gut. Die hätten aber auch sicher diejenigen gern gehabt, die nun in den Corona-Gräbern verschimmeln. Oder die sich nun mit Long-Covid herumquälen. Letztlich ist es eine Frage der Güterabwägungen, welche Einschränkungen wie zu bewerten sind, um unser Leben und unsere Gesellschaft in der Ausnahmesituation einer Pandemie möglichst gut zu schützen ... eine schwierige Frage, mit der sich z.B. auch der Ethikrat täglich herumquält - der m.W. nach inzwischen
auch eine Impfpflicht befürwortet.
Es wäre mir aber nicht bewusst, dass ich solche Fragen ignoriert hätte, zumindest nicht absichtlich. Für mich ist es klar, dass solche Fragen gestellt werden müssen - aber das hat eigentlich alles nichts mit einer Einstufung der Diskutierenden in '
Angreifer' oder '
Verteidiger' zu tun - sowas halte ich für eine nicht zielführende Emotionalisierung der Debatte, mit dem Versuch die andere Partei (polemisch) zu verunglimpfen und sich selbst dabei moralisch zu erhöhen.
Kjeldahl wrote: ↑26.01.2022, 13:50
Ich überspitze gerne - aber wie sonst soll ich denn wenigstens einen Spalt des Verständnisses in den Granit Deiner Meinung bekommen? Wenn Du - und andere - jede der eigenen Sicht widerspechende Idee als irrelevant abtut - warum überhaupt diskutieren? Dann hast Du recht, Punkt. Dann habe ich recht, auch Punkt. Dann können wir uns den Ärger miteinander sparen und aufhören mit dem Austauch. ...
Ich bezweifle ja, dass man mit dem 'groben Keil' auf dem vermuteten 'Granit' allzu viel Verständnis erzeugt. Normalerweise passiert dann ja eher genau das Gegenteil, und Positionen verhärten sich, und das weist du sicher auch. Ist es daher nicht viel eher ein gewisses Gefallen am Aufschäumen der Reaktion der 'Anderen', die man ja mit ein paar provokativ dahin geworfenen Bemerkungen so leicht leicht aufmischen kann?
Und ist es etwa nicht auch polemisch, den Verantwortlichen pauschal vorzuwerfen sie würde die Bürger wie 'besinnungsloses Vieh' behandeln:
Kjeldahl wrote: ↑26.01.2022, 13:50 ...
Über den EINSATZ , über das WIE, darüber gehen die Meinungen auseinander. Verordung? Gießkannenprinzip? Freiwilligkeit? Sachliche Argumente statt Angstmache? Menschen als mündige Bürger betrachten, statt sie wie besinnungsloses, einzuhegendes Vieh zu behandeln? Stetige Überprüfung der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen? Eingestehen von Irrtümern statt ewige Rechthaberei im Manager-Habitus? .....
Glaubst du das ehrlich was du da schreibst? Man kann ja mit vielem nicht übereinstimmen oder es kritisieren - aber das halte ich doch eher für Politiker-Bashing im Rundumschlag.
Warum diskutiert eigentlich derzeit der Bundestag und die halbe Republik das Thema Impfpflicht? Hätten wir das von dir postulierte 'Verordnungs-Gießkannenprizip' - wäre es doch längst 'verordnet'.
Kjeldahl wrote: ↑26.01.2022, 13:50... Und es bräuchte mehr direkte Demokratie, wenn es um direkte Einschränkungen fundamentaler Rechte ginge. ...
Da würde ich dir sogar zustimmen.