Preisentwicklung

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Laurin
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Re: Preisentwicklung

Post by Laurin »

Sonntags bin ich immer auf der Piste - das geht garnicht. :P
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Richard
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Re: Preisentwicklung

Post by Richard »

Frosch wrote: 15.03.2022, 19:47 Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, was für ein tolles Erlebnis es ist, an einem autofreien Sonntag auf der Autobahn spazieren zu gehen. Sollte jeder erlebt haben.
Einen Tag als autofreien Tag für alle Leute in *.at gab es so bei uns nicht. Das kann man im folgenden Wikiartikel nachlesen.
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Eisrose
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Re: Preisentwicklung

Post by Eisrose »

Wie wäre es denn, wenn wir statt Benzinpreisbremse einfach alle auf den Balkon gehen und für die so schwer gebeutelten Autofahrer klatschen?
Hermann Hesse: "Um das Mögliche zu erreichen, müssen wir das Unmögliche immer wieder versuchen."
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Re: Preisentwicklung

Post by Laurin »

Boah, das war jetzt aber fies!
:-))
giffi marauder
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Re: Preisentwicklung

Post by giffi marauder »

Laurin wrote: 16.03.2022, 00:45 Boah, das war jetzt aber fies!
:-))
Na ja man könnte auch noch gut nachbarschaftlich Hand anlegen und
jedes vorbeikommende Auto ein Stück weiterschieben. :-)

Ansonsten sollte man nicht ganz aus den Augen verlieren, dass der Energiepreiseanstieg
das Börserl nicht nur direkt belasten, sondern über die Durchverrechnung auf die Produkte
auch indirekt alle Preise nach oben treibt.

Eine Energiekostendeckelung bevorzugt somit jene, die viel Energie direkt oder indirekt verbrauchen.
Eine Energiekopfprämie hingegen alle gleichermassen.
In Hinblick auf notwendige Reduktion des gesamten Energiebedarfes sicherlich die sinnvollere Variante.

Edit:
Hier ein kleine Aufstellung des Energeibedarfes für Österreich 2020
https://www.statistik.at/web_de/statist ... index.html
Die direkten Energiebedarf für privat liegt bei 280.000 Petajoule (ohne Verkehr).
Beim Privatverkehr kann wohl um die 100.000 Petajoule angenommen werden (Benzin 54.000 und Diesel in gleicher Höhe).
Damit liegt der "direkte" private Energiekonsom bei ca. einem Drittel des Gesamtenergieverbrauches.
Last edited by giffi marauder on 16.03.2022, 09:22, edited 3 times in total.
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Re: Preisentwicklung

Post by giffi marauder »

Richard wrote: 15.03.2022, 22:49
Frosch wrote: 15.03.2022, 19:47 Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, was für ein tolles Erlebnis es ist, an einem autofreien Sonntag auf der Autobahn spazieren zu gehen. Sollte jeder erlebt haben.
Einen Tag als autofreien Tag für alle Leute in *.at gab es so bei uns nicht. Das kann man im folgenden Wikiartikel nachlesen.
Ja, an das Pickerl kann ich mich noch erinnern.
Mein Vorschlag war damals ja den Sonntag zu nehmen, da wir da eh nur in die Kirche gefahren sind. :preif:
Leider gabs den SO nicht zur Auswahl. :hm:
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Re: Preisentwicklung

Post by giffi marauder »

Nach einige Fakten zu Gas, Öl und Diesel.
Erdgas liegt aktuell mit 4,5€ etwas über dem Preisniveau der Jahre 2010-14
https://www.finanzen.net/rohstoffe/erdg ... atural-gas
Von Mitte 2014 bis Mitte 2020 ist der Preis von 4€ bis 2€ immer weiter gefallen
mit einem Tiefstand von grad mal 1,7€ Juni Juli 2020.

Kurioserweise sieht es für den Endverbraucher aber etwas anders aus:
https://www.verivox.de/gas/verbraucherpreisindex/

Beim Ölpreis ist der Preisverlauf sehr ähnlich:
https://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis

Hier der Preis für das Endprodukt Bezin/Diesel:
Da gibts einen massiven Anstieg die letzten Wochen, der aber inzwischen das Maximum erreicht haben dürfte.
Im Vergleich zu 2012 (1,5€) sind das aber auch grad mal +53%
posting.php?mode=reply&t=1138
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Richard
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Re: Preisentwicklung

Post by Richard »

Eisrose wrote: 15.03.2022, 22:53 Wie wäre es denn, wenn wir statt Benzinpreisbremse einfach alle auf den Balkon gehen und für die so schwer gebeutelten Autofahrer klatschen?
Ich mach das gern auch für Radfahrer, spezielljene, die mich gestern bei Dunkelheit auf dem Gehsteig *) fast über den Haufen gefahren haben (da waren vielleiht 2 cm zwischen meinem linken Arm, als die beiden Radler da ohne Licht am Gehsteig an mir vorbei gedüst sind ...).

*) ein Gehsteig, auf dem Radler nicht fahren dürfen ...
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Re: Preisentwicklung

Post by Eisrose »

Übrigens scheinen die hohen Diesel- und Benzinpreise ganz andere Ursachen zu haben. Derzeit sind die Ölpreise auf dem Weltmarkt fast wieder auf Vorkriegsniveau gesunken. Nur geben das die Mineralölkonzerne nicht an ihre Kunden weiter.
Die trotz sinkender Ölpreise weiter extrem hohen Spritpreise sorgen für Kritik an den Mineralölkonzernen. "Mein Eindruck ist, dass ein paar Ölmultis gerade den großen Reibach machen", schrieb der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz auf Twitter. Vielen Autofahrern dürfte der Grünen-Politiker damit aus der Seele sprechen, denn während Rohöl inzwischen fast wieder auf das Preisniveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs zurückgekehrt ist, bleibt Superbenzin rund 45 Cent teurer, Diesel sogar rund 64 Cent.

Spritpreis trotz sinkender Ölpreise auf Rekordhoch
Noch einer:
Daher sei es wichtig, so SPD-Fraktionsvize Detlef Müller, „nicht noch den Spekulanten staatliches Geld hinterherzuwerfen“. Auch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kam Kritik: „Statt reichen SUV-Fahrern die Tankfüllung zu bezahlen, sollten wir besser ein Mobilitätsgeld für ökologisch ausgerichtete Mobilität an wirklich Bedürftige zahlen“, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der „Rheinischen Post“. Ein Tankrabatt sei ökonomisch und ökologisch unsinnig, teuer und sozial ungerecht.

Lindner fliegt Tank-Rabatt um die Ohren
Also stoppt Lindners Wahnsinn mit der Benzinpreisdecklung!
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Re: Preisentwicklung

Post by Eisrose »

Hier noch ein Artikel zu diesem unsolidarischen Tankrabatt:

Christian Lindner hat die Dinge gerade nicht richtig im Griff.

Und schaut Euch da mal die Kommentare an!
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Re: Preisentwicklung

Post by Mandrill »

Mandrill wrote: 15.03.2022, 18:02
Eisrose wrote: 14.03.2022, 22:01 Aber warum meinst Du im Vergleich zum Stadtbewohner ein Anrecht darauf zu haben, auch noch insgesamt billiger zu leben?
Wo habe ich das geschrieben?
Ich wiederhole mal meine Frage, anscheinend hast Du sie überlesen.
Ich lasse mir ungern Dinge in den Mund legen. Und da Du ja auch grossen Wert auf Genauigkeit und richtiges zitieren oder wiedergeben legst möchte ich dich einfach hier um Antwort bitten.
Die Demokratie steht und fällt mit dem Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger.

Norbert Lammert, Abschiedsrede bei letzter Bundestagssitzung am 05.09.2017
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Re: Preisentwicklung

Post by Eisrose »

Mandrill wrote: 16.03.2022, 20:01 Wo habe ich das geschrieben?
Das ist die Konsequenz Deiner Äusserungen, bzw. so habe ich es verstanden.
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Re: Preisentwicklung

Post by giffi marauder »

Hier noch ein aktueller Artikel zum Spritpreis.
https://www.derstandard.at/story/200013 ... lkonzernen
"Fiktiver Leitpreis"

Für die Preisfestsetzung an der Zapfsäule zentral ist weniger der Rohölpreis Brent. Wichtiger ist der Rotterdamer Produktenmarkt. Private Informationsdienstleister wie Argus oder Platts rufen täglich Händler durch, um zu erfahren, zu welchen Preisen sie Benzin, Diesel oder Heizöl am Markt in Rotterdam handeln. Hier geht es also nicht um den Preis für den Rohstoff, sondern schon um das verarbeitete Produkt. Aus diesen Rundrufen ergibt sich ein Tagesdurchschnittswert.

Dieser Wert ist jener, an dem sich Raffinerien orientieren, wenn sie ihre Produkte an Händler verkaufen, die dann Tankstellen in Österreich beliefern. Dieser Preis ist laut Experten auch jener, der die wichtigste Signalwirkung hat, wenn Mineralölunternehmen ihre eigenen Preise an der Tankstelle festsetzen.

Die größte Menge des Sprits, der bei Kunden in Österreich landet, wird dabei gar nicht über die Rotterdamer Börse gehandelt. Der Großteil kommt direkt aus den erwähnten Raffinerien. Wieso ist dieser Preis dann so wichtig? Dazu ein Beispiel: Will ein Großhändler Tankstellen versorgen, kann er zum Beispiel bei OMV oder einer anderen Raffinerie direkt Diesel kaufen – oder er besorgt es sich über Rotterdam. Geht der Produktpreis in Rotterdam hoch, können auch Raffinerien mitziehen.

Die Wettbewerbskommission in Österreich, ein eigenes Gremium, hat diese Preisbildung an der Rotterdamer Produktbörse schon einmal untersucht. Fazit des Berichtes: Der ganze Prozess sei nicht transparent. Öffentlich einsehbar sind die Tagespreise für Diesel und Benzin nicht. Und: Weil über diesen Rotterdamer Produktenmarkt nur wenig wirklich physisch gekauft wird, gerade fünf Prozent des Marktes werden über diesen abgedeckt, sei dieser ein "fiktiver Leitpreis". Und: Er unterliege starken Schwankungen und Spekulationen.
Wenn ich das richtig sehe, könnte ich als Produzent an dieser Börse selber tätig sein,
dort kleine Mengen zu hohen Preisen sowohl anbieten als auch kaufen und dann diesen "Richtpreis"
auf die größere Menge meiner Produktion "zu recht" anwenden. :gruebel:

Ein weiteres ziemlich seltsames Prinzip der Preisfindung gilt übrigends auch beim Strom.
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 87910.html
Bislang gilt in Europa das Prinzip, dass die teuerste Energieform den Marktpreis bestimmt. Derzeit ist das Gas. Die Produzenten anderer Energieformen wie etwa Produzenten von Atom- oder Solarstrom mit niedrigen laufenden Kosten profitieren dadurch derzeit von hohen Gewinnen.
...
„Ich verstehe nicht, warum die übrigen EU-Länder so inaktiv sind bei dem Thema“, sagt Energieexpertin Fabra. Das aktuelle Preisschema gehöre reformiert. „Das ist so, als würden Busse, Züge und Straßenbahnen alle den Preis eines Flugzeugs berechnen“, sagt die Professorin für Energiewirtschaft.
Marktwirtschaft habe ich mir immer anders vorgestellt. :preif:
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Re: Preisentwicklung

Post by Laurin »

Da müsste unsere Regierung und vor allem die EU-Kommission mal tätig werden. Ich sehe derzeit aber keinen Ansatz dafür, dieses System reformieren zu wollen, ich vermute mal ganz stark dank FDP (in der Ampel) und CDU (an der Spitz der Kommission).
:-=
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Re: Preisentwicklung

Post by Laurin »

Eisrose wrote: 16.03.2022, 21:15
Mandrill wrote: 16.03.2022, 20:01 Wo habe ich das geschrieben?
Das ist die Konsequenz Deiner Äusserungen, bzw. so habe ich es verstanden.
Nur, wenn man unterstellt, dass das Leben auf dem Land tatsächlich deutlich billiger als in der Stadt sei.

Ich habe derzeit ja ein bisschen praktischen Einblick in den tatsächlichen Stadt-/Land-Unterschied. Bei den Lebensmittelpreisen sehe ich keinen deutlichen Unterschied, oft finde ich in den Supermärkten der Großstadt sogar die besseren Angebote. Bei Energie usw., gibt es auch keinen signifikanten Unterschied. Handwerker sind inzwischen in Stadt und Land rar, man kann nur froh sein wenn man einen findet. Die medizinische Versorgung ist in der Stadt deutlich besser! Mieten sind regional unterschiedlich, in den Mittelzentren mit guter Verkehrsanbindung gehen die inzwischen auch nach oben, nur in den absolut ländlichen Gebieten sind die tatsächlich deutlich günstiger, das bezahlt man dann allerdings mit deutlich höheren Entfernungen zu Arbeit und allem was einen versorgt - was dann halt wieder Zeit und Geld kostet. In der Großstadt kann ich praktisch jeden denkbaren Punkt schnell mit ÖPNV, Rad oder oft sogar zu Fuß erreichen, man braucht praktisch kein Auto mehr. Auf dem Land sieht das dann doch anders aus, und eben nur wenige sind solche Supersportler die eben mal schnell bis zu 40km durch widriges Gelände mit den Rad abrocken ...
;)

Ich denke, es macht wenig Sinn hier eine Stadt-/Land-Front zu konstruieren. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
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