Twitter (X)

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giffi marauder
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Re: Twitter

Post by giffi marauder »

Nicoletta wrote: 04.11.2022, 09:00
Richard wrote: 03.11.2022, 13:22 Jep. Das Problem bei Musk ist, dass er seine Meinung halt aufgrund seiner finanziellen Ressourcen bedeutend einfacher durchsetzen kann.
Davon abgesehen muss man natuerlich auch ihm das Recht auf eigene Meinung zugestehen und wenn er keine gute Meinung von den Demokraten hat ist das halt so.
Christian Wulf meint dazu das Reiche nicht mehr Macht und politischen Einfluss haben weil sie über mehr finanzielle Mittel verfügen. Jeder Mensch kann nur ein Kreuz bei demokratischen Wahlen machen.
Wer ist Christian Wulf? :gruebel:
Und kennt der Österreich? :-D
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Laurin
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Re: Twitter

Post by Laurin »

Lady Morgana wrote: 04.11.2022, 00:15
Eisrose wrote: 03.11.2022, 13:40 ...
Jedes Vermögen, dass -sagen wir- 100 Millionen Dollar übersteigt, ist ein Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft etwas schief läuft und das System krank ist.
Also das hätte ich jetzt gerne erklärt. Das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.
Nun ja, wie viel Millionen hast du denn schon so angehäufelt? :rolleyes:

Kein normaler Mensch kann auf normalem Wege solche Vermögen anhäufen, oder? Da sind dann meist Mechanismen zugange, die Reiche einseitig begünstigen (Steuervermeidung, Spekulation, Monopolsituationen, begünstigende Gesetze durch gekaufte Lobbyisten oder gar Korruption usw.). Wir 'normalen' Leute dagegen haben all diese Möglichkeiten nicht, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft dadurch immer weiter auf. Im Moment sieht man das besonders krass an der Energiesituation: Während Konzerne und Spekulanten sich an der Preistreiberei dumm und dämlich verdienen, bluten die einfachen Leute und können sich kaum noch ihr mühseliges Leben leisten.

Und dann kommt da so ein Großkotz daher, kauft sich mit seinen Milliarden einfach eine Medienmacht wie Twitter, entzieht die allen Kontrollorganen und baut die gemäß seiner politischen Vorlieben eben mal um. Das kann letzten Ende dann Wahl-entscheidend sein!

Ist das dann noch wirklich noch eine Demokratie des Volkes, wo alle die gleichen Rechte haben sollten?
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Eisrose
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Re: Twitter

Post by Eisrose »

Lady Morgana wrote: 04.11.2022, 00:15 Also das hätte ich jetzt gerne erklärt. Das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.
Reichtum bedeutet Macht. Je reicher man ist, desto mehr Macht hat man, die natürlich über die Stimmabgabe bei Wahlen extrem hinaus geht. Und irgendwann ist halt eine Grenze dessen erreicht, wo man eine solche Macht eines Einzelnen nicht mehr tolerieren sollte. Selbst, wenn der Reiche sein Vermögen als Philanthrop verschenkt, bin ich der Meinung, sollte eigentlich die Gesellschaft entscheiden, was gefördert wird.

Wobei die 100 Millionen natürlich eine willkürliche Grenze sind. Aber über eine Million pro Jahr sollte doch eigentlich mehr als genug sein. Elon Musk hat über 200 Milliarden US-Dollar Vermögen: das sind für die nächsten 50 Jahre über zehn Millionen US Dollar - pro Tag! Das kann man doch nicht ernsthaft als normal bezeichnen!
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Re: Twitter

Post by Troh.Klaus »

Eisrose wrote: 03.11.2022, 13:40 Jedes Vermögen, dass -sagen wir- 100 Millionen Dollar übersteigt, ist ein Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft etwas schief läuft und das System krank ist.
Sagen wir - 120 Millionen Euronen. Die waren heute im Euro-Jackpot (Mist, ich habe ja gar nicht getippt ...).
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Re: Twitter

Post by Lady Morgana »

Laurin wrote: 04.11.2022, 13:40
Lady Morgana wrote: 04.11.2022, 00:15
Eisrose wrote: 03.11.2022, 13:40 ...
Jedes Vermögen, dass -sagen wir- 100 Millionen Dollar übersteigt, ist ein Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft etwas schief läuft und das System krank ist.
Also das hätte ich jetzt gerne erklärt. Das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.
Nun ja, wie viel Millionen hast du denn schon so angehäufelt? :rolleyes:

Kein normaler Mensch kann auf normalem Wege solche Vermögen anhäufen, oder? Da sind dann meist Mechanismen zugange, die Reiche einseitig begünstigen (Steuervermeidung, Spekulation, Monopolsituationen, begünstigende Gesetze durch gekaufte Lobbyisten oder gar Korruption usw.). Wir 'normalen' Leute dagegen haben all diese Möglichkeiten nicht, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft dadurch immer weiter auf. Im Moment sieht man das besonders krass an der Energiesituation: Während Konzerne und Spekulanten sich an der Preistreiberei dumm und dämlich verdienen, bluten die einfachen Leute und können sich kaum noch ihr mühseliges Leben leisten.

Und dann kommt da so ein Großkotz daher, kauft sich mit seinen Milliarden einfach eine Medienmacht wie Twitter, entzieht die allen Kontrollorganen und baut die gemäß seiner politischen Vorlieben eben mal um. Das kann letzten Ende dann Wahl-entscheidend sein!

Ist das dann noch wirklich noch eine Demokratie des Volkes, wo alle die gleichen Rechte haben sollten?
Hast Recht, Laurin. Unter diesen Umständen kann man dann sagen, Amerika ist krank.
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Re: Twitter

Post by Lady Morgana »

Eisrose wrote: 04.11.2022, 14:42
Lady Morgana wrote: 04.11.2022, 00:15 Also das hätte ich jetzt gerne erklärt. Das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.
Reichtum bedeutet Macht. Je reicher man ist, desto mehr Macht hat man, die natürlich über die Stimmabgabe bei Wahlen extrem hinaus geht. Und irgendwann ist halt eine Grenze dessen erreicht, wo man eine solche Macht eines Einzelnen nicht mehr tolerieren sollte. Selbst, wenn der Reiche sein Vermögen als Philanthrop verschenkt, bin ich der Meinung, sollte eigentlich die Gesellschaft entscheiden, was gefördert wird.

Wobei die 100 Millionen natürlich eine willkürliche Grenze sind. Aber über eine Million pro Jahr sollte doch eigentlich mehr als genug sein. Elon Musk hat über 200 Milliarden US-Dollar Vermögen: das sind für die nächsten 50 Jahre über zehn Millionen US Dollar - pro Tag! Das kann man doch nicht ernsthaft als normal bezeichnen!
Okay, da haste Recht. Normal ist was anderes.
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Re: Twitter

Post by Laurin »

Kündigung per eMail:
„Ihr letzter Tag im Unternehmen“ – Entlassungswelle bei Twitter beginnt

Elon Musk lässt Twitter-Mitarbeitende per E-Mail feuern. Unklar ist, ob der rechtliche Rahmen eingehalten wurde. Die ersten Klagen von Betroffenen laufen. ...
https://www.handelsblatt.com/technik/it ... 90262.html

Von den 7500 Mitarbeitern soll etwa die Hälfte entlassen werden.
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Lady Morgana
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Re: Twitter

Post by Lady Morgana »

Mann ist der Kerl asozial. :wehe:
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Re: Twitter

Post by Richard »

Das mag der erst Eindruck sein.
Aber man muss das auch mal von der wirtschaftlichen Seite sehen:
Ist das Unternehmen aktuel profitabel oder nicht? - Kann es sein, dass so ein Abbau der beschäftigten Personen notwendig ist, da einerseits die anstehenden Arbeiten mit der reduzierten Belegschaft auch erledigt werden kann und andererseits bei Beibehaltung der Mitarbeiteranzahl das Unternehmen womoeglich in 2, 3 Jahren Pleite machen würde und dann wären alle Arbeitsplätze weg.
Ein Privatunternehmen ist nun mal auf Gewinn ausgerichtet und kein Fürsorgeprojekt des Staates. Sprich einfach nur aufgrund der Info, dass viele Leute gekündigt werden von "asozial" zu reden ist eine relativ einseitige Sichtweise.
Twitter schreibt aktuell Verluste: Quelle. Von dem her ist eine Umstrukturierung wohl notwendig. Man kann aber natürlich darüber diskutieren ob man jetzt 10 oder gar 50 Prozent der Mitarbeiter kündigen muss um das Unternehmen erfolgreich sanieren zu können.

Sprich auch wenn es für die jeweils betroffenen Menschen alles andere als eine freudige Nachricht ist, wenn man gekündigt wird ... rein vom unternehmerischen Standpunkt kann so eine Kündigung durchaus notwendig und gut begründbar sein.

Ich weiss nicht wie das in den USA ist aber wir in *.at und wohl auch *.de unterscheiden zwischen Kündigung und Entlassung. Allein deshalb ist jetzt das Posting von Laurin vom Wording her nicht richtig falls das in den USA ähnlich wie in *.at ist: Entlassungen sind nur aufgrund schwerer Verstösse möglich (meinethalben Industriespionage oder Betrug usw. möglich und Entlassungen können fristlos ausgesprochen werden). Kündigungen können im Standardfall unbegründet stattfinden und die werden nach einer vereinbarten Frist wirksam.
Umgangssprachlich wird das oft synonym verwendet (also Entlassung/Kündigung) aber rein rechtlich ist das ein grosser Unterschied.

HIer der Link zur Kündigung / Entlassung in *.de

Und hier für *.at .

Ich gehe davon aus, dass das auch Euch bekannt ist aber diese Vermischung der Begriffe kann durchaus Unklarheit schaffen.
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Re: Twitter

Post by Laurin »

Nun ja, der EuGH korrigiert diese Unterscheidung nach deiner Quelle wohl gerade, siehe den letzten Satz:
Unterschied zur Entlassung
Die Kündigung ist nach der deutschen arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung von der Entlassung des Arbeitnehmers zu unterscheiden. Die Kündigungserklärung ist die rechtsgeschäftliche Handlung, die auf die (rechtliche) Beendigung des Arbeitsverhältnisses zielt, mit der Entlassung wird dagegen im deutschen Arbeitsrecht lediglich der rein tatsächliche Vorgang des Ausscheidens eines Arbeitnehmers aus dem Betrieb beschrieben. Der Unterschied spielt einerseits bei bestimmten sozialversicherungsrechtlichen Konsequenzen des Ausscheidens (Sperre/Ruhen des Arbeitslosengeldanspruches) eine Rolle; andererseits sind bei Massenentlassungen die Entlassungen zuvor der Arbeitsagentur anzuzeigen.

Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 27. Januar 2005[19] ist dieses Verständnis des Begriffes der Entlassung im Bereich der Massenentlassungsanzeige aber problematisch geworden. Der EuGH versteht unter dem Begriff der Entlassung, wie er auch in der entsprechenden europäischen Massenentlassungsrichtlinie gebraucht wird, den Vorgang des Ausspruchs der Kündigung.
Quelle Wikipedia

Tatsächlich ist das bei bei den Massenentlassungen bei Twitter aber nicht relevant, da dort weder deutsches noch österreichisches Arbeitsrecht Anwendung findet, sondern vorwiegend amerikanisches.
;)
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Re: Twitter

Post by Eisrose »

Laurin wrote: 05.11.2022, 11:15
Tatsächlich ist das bei bei den Massenentlassungen bei Twitter aber nicht relevant, da dort weder deutsches noch österreichisches Arbeitsrecht Anwendung findet, sondern vorwiegend amerikanisches.
;)
In den USA gibts den sogenannten "WARN Act". Danach müssen in den USA Massenentlassungen mindestens 60 Kalendertage im voraus ankündigt werden. Und Massentlassungen sind bereits ab 50 Entlassungen gegeben. Da stehen wohl demnächst ziemlich viele Prozesse bei Twitter an.
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Re: Twitter

Post by Eisrose »

Letzter Absatz:
Anmerkung: In einer früheren Version wurde der Begriff "rassistische oder verschwörerische Ratten" verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.

https://www.tagesschau.de/kommentar/twi ... k-101.html
Und das stand zuerst im Artikel.
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Re: Twitter

Post by Richard »

Laurin wrote: 05.11.2022, 11:15

Tatsächlich ist das bei bei den Massenentlassungen bei Twitter aber nicht relevant, da dort weder deutsches noch österreichisches Arbeitsrecht Anwendung findet, sondern vorwiegend amerikanisches.
;)
Warum - glaubst du - habe ich in meinem ursprünglichen Posting geschrieben, dass ich nicht weiss, wie das in den USA ist ...
Richard wrote: 05.11.2022, 03:48 ...

Ich weiss nicht wie das in den USA ist aber wir in *.at und wohl auch *.de unterscheiden zwischen Kündigung und Entlassung. Allein deshalb ist jetzt das Posting von Laurin vom Wording her nicht richtig falls das in den USA ähnlich wie in *.at ist:
2005 ist jetzt auch schon wieder eine Weile her aber offenbar gibts auch in *.de diese Unterscheidung zwischen Kündigung und Entlassung. Bei so einem Zeitraum (mehr als 15 Jahre (!) ) wirkt das nicht, als ob dies hohe Priorität hat.
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Re: Twitter

Post by Laurin »

Twitter erlebt wohl gerade einen Exodus der Werbekunden: https://www.heise.de/news/Twitter-begin ... ag.beitrag

Und der König ist garnicht amüsiert:

"Twitter hatte einen massiven Umsatzrückgang zu verzeichnen, weil Aktivistengruppen Druck auf Werbekunden ausübten, obwohl sich an der Inhaltsmoderation nichts geändert hat und wir alles getan haben, um die Aktivisten zu besänftigen. Das ist extrem beschissen! Sie versuchen, die Meinungsfreiheit in Amerika zu zerstören."

(deepl-Übersetzung des im obigen Beitrag verlinkten Tweets)

Jaja, die bösen Aktivisten und der arme Milliardär ...
:devil:
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Re: Twitter

Post by Eisrose »

Wusstet ihr übrigens, dass etwa 13 Milliarden für den Twitter-Deal von Twitter selber gekommen sind?

Twitter hat 13 Milliarden US-Dollar Schulden gemacht, um Musk einen Teil seiner Übernahme zu finanzieren. Damit hat sich Twitter sozusagen teilweise selbst bezahlt, was allerdings auch nicht ganz stimmt, weil Musk ja jetzt Twitter gehört und er mehr Schulden hat. Ist auch kein Aufreger, denn das ist wohl ein völlig normaler Vorgang. Interessant fand ichs trotzdem. Und erklärt vielleicht zum Teil auch, warum jetzt Musk auf Teufel komm raus Kosten senken muss. Twitter hat wohl kaum mehr finanzielle Spielräume.

https://www.washingtonpost.com/business ... story.html
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