Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

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Laurin
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Laurin »

Nicoletta wrote: 02.10.2022, 12:31 ...
Das Ergebnis des 2. Stresstests ist das die Wahrscheinlichkeit eines "Blackouts" sehr gering ist.

Soweit ich das mitbekommen habe, war ja eine Voraussetzung, dass wir einigermaßen unbeschadet über den Winter kommen, dass wir ca. 20% weniger Gas verbrauchen als im Vorjahr. Das klappt aber noch nicht so richtig:

Die Bundesnetzagentur vom 29.9.22:
...
Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre. Die Zahlen dieser Woche sind damit sehr ernüchternd. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich wird es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden. Zwar war die letzte Woche kälter als die Vorjahreswochen und die Verbräuche sind immer Momentaufnahmen und können sich schnell ändern, Einsparungen müssen auch bei weiter sinkenden Temperaturen stattfinden und das ist kein Selbstläufer", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir können angesichts der gut gefüllten Speicher unter drei Voraussetzungen gut über den Winter kommen: Erstens müssen die angestoßenen Projekte zur Erhöhung der Gasimporte realisiert werden. Zweitens muss die Gasversorgung in unseren Nachbarländern ebenfalls stabil bleiben. Und drittens muss Gas eingespart werden, auch wenn es zum Winter hin noch kälter wird. Da wird es auf jeden Einzelnen ankommen.
...
https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... bis%202021).
Frosch
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Frosch »

Soweit ich das mitbekommen habe, ist das auch eine Frage der Definition. Wenn man 12-stündige Stromausfälle unter sichere Netze subsumiert, ist das Stromnetz weiterhin sicher.
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Richard
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Richard »

Laurin wrote: 02.10.2022, 15:44
Die Bundesnetzagentur vom 29.8.22:
...
Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre. Die Zahlen dieser Woche sind damit sehr ernüchternd. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich wird es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden. Zwar war die letzte Woche kälter als die Vorjahreswochen und die Verbräuche sind immer Momentaufnahmen und können sich schnell ändern, Einsparungen müssen auch bei weiter sinkenden Temperaturen stattfinden und das ist kein Selbstläufer", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir können angesichts der gut gefüllten Speicher unter drei Voraussetzungen gut über den Winter kommen: Erstens müssen die angestoßenen Projekte zur Erhöhung der Gasimporte realisiert werden. Zweitens muss die Gasversorgung in unseren Nachbarländern ebenfalls stabil bleiben. Und drittens muss Gas eingespart werden, auch wenn es zum Winter hin noch kälter wird. Da wird es auf jeden Einzelnen ankommen.
...
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Hier in *.at war es Ende September deutlich kühler + regnerischer als die letzten paar Jahre. Daher wird bei uns wohl mehr geheizt worden sein als vor einem Jahr.
Vielleicht hat das in *.de auch so einen Grund. Gerade Gasverbrauch durch Heizung ist halt nun mal von der Aussentemperatur abhängig.
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Troh.Klaus
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Troh.Klaus »

Richard wrote: 02.10.2022, 20:50 Gerade Gasverbrauch durch Heizung ist halt nun mal von der Aussentemperatur abhängig.
Ebend.
Allerdings habe ich bisher die Heizung noch nicht angeworfen (ETW an zentraler Gas-Heizanlage).
Ich habe so ein Sommer-Cooler-Winter-Heater-Elektroteil, das war die letzten beiden Tage jeweils ca. 1 Stunde tätig.
Bleibt gesund!
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Nicoletta »

Laurin wrote: 02.10.2022, 15:44
Nicoletta wrote: 02.10.2022, 12:31 ...
Das Ergebnis des 2. Stresstests ist das die Wahrscheinlichkeit eines "Blackouts" sehr gering ist.

Soweit ich das mitbekommen habe, war ja eine Voraussetzung, dass wir einigermaßen unbeschadet über den Winter kommen, dass wir ca. 20% weniger Gas verbrauchen als im Vorjahr. Das klappt aber noch nicht so richtig:

Die Bundesnetzagentur vom 29.9.22:
...
Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre. Die Zahlen dieser Woche sind damit sehr ernüchternd. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich wird es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden. Zwar war die letzte Woche kälter als die Vorjahreswochen und die Verbräuche sind immer Momentaufnahmen und können sich schnell ändern, Einsparungen müssen auch bei weiter sinkenden Temperaturen stattfinden und das ist kein Selbstläufer", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir können angesichts der gut gefüllten Speicher unter drei Voraussetzungen gut über den Winter kommen: Erstens müssen die angestoßenen Projekte zur Erhöhung der Gasimporte realisiert werden. Zweitens muss die Gasversorgung in unseren Nachbarländern ebenfalls stabil bleiben. Und drittens muss Gas eingespart werden, auch wenn es zum Winter hin noch kälter wird. Da wird es auf jeden Einzelnen ankommen.
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Bei dem Stresstest ging es um die Stromversorgung.
* Die Radikalität der Realität ist so radikal das die Politik in ihrer Nichtradikalität nicht hinterher kommt. *
Laurin
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Laurin »

Strom wird ja u.a. auch durch Gas erzeugt.
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Nicoletta »

Laurin wrote: 03.10.2022, 03:58 Strom wird ja u.a. auch durch Gas erzeugt.
Ja zum kleinen Teil in der Balance. Gasturbinen sind schnell rauf und runter zu fahren. Kohlekraftwerke sind träger, müssen dann auch zur Grundlast beitragen. Solange also nur eine Gasturbine läuft wird sich der Strompreis nach dem Merit-Order-Prinzip nicht ändern. Wasserstoff wäre eine Alternative, jedoch nur grüner Wasserstoff wäre dann auch günstiger. Den müssen wir auch importieren. Südeuropa baut bereits ein Pipelinenetz mit einer Anbindung nach Nordafrika. Osteuropa möchte sich dem anschließen.
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by giffi marauder »

Frosch wrote: 02.10.2022, 15:54 Soweit ich das mitbekommen habe, ist das auch eine Frage der Definition. Wenn man 12-stündige Stromausfälle unter sichere Netze subsumiert, ist das Stromnetz weiterhin sicher.
Wenn man geplante Abschaltungen von ungeplanten Ausfällen nicht unterscheiden mag, dann nicht. ;)
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by giffi marauder »

Richard wrote: 02.10.2022, 20:50 Hier in *.at war es Ende September deutlich kühler + regnerischer als die letzten paar Jahre. Daher wird bei uns wohl mehr geheizt worden sein als vor einem Jahr.
Vielleicht hat das in *.de auch so einen Grund. Gerade Gasverbrauch durch Heizung ist halt nun mal von der Aussentemperatur abhängig.
Trotz mehrwöchigem Sauwetter habe ich erst gestern den Heizkörper im Bad aktiviert (Aufladezeit 1h Nachmittags, 1h in der Früh)
Man gönnt sich ja sonst nichts. :-D

Wohnzimmertemperatur zwischen 19 und 22 Grad (offen zur Küche, großes Südfenster und Kachelofen jeden zweiten/drittenTag)
Schlafzimmertemperatur zwischen 18 und 19 Grad (wg. Lüften vor dem Schlafengehen)
Mal schauen wie lange das reicht. :gruebel:
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Eisrose
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Eisrose »

giffi marauder wrote: 04.10.2022, 09:09
Frosch wrote: 02.10.2022, 15:54 Soweit ich das mitbekommen habe, ist das auch eine Frage der Definition. Wenn man 12-stündige Stromausfälle unter sichere Netze subsumiert, ist das Stromnetz weiterhin sicher.
Wenn man geplante Abschaltungen von ungeplanten Ausfällen nicht unterscheiden mag, dann nicht. ;)
Egal, wie geplant die Stromausfälle sind: wenn es bisher kaum zu nennenswerten Stromausfällen kam, nun aber halbtägige Ausfälle durchaus vorkommen werden, ist das Stromnetz nicht sicherer geworden.

Och, wir haben zwar ein paar mal im Monat einen halben Tag keinen Strom, aber die Ausfälle waren ja geplant - unser Stromnetz ist genauso sicher wie zuvor! Wer so argumentiert sollte einen Job im Propagandaministerium bekommen.
Hermann Hesse: "Um das Mögliche zu erreichen, müssen wir das Unmögliche immer wieder versuchen."
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Eisrose »

Die EU bereitet sich auch vor - nicht nur auf Stromausfälle, sondern auf Blackouts.

P.S. Und hier noch ein Tipp für Krisenzeiten: die Kochkiste!
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Laurin »

Ob diese zeitweisen Abschaltungen wirklich helfen ist ja noch die Frage - wenn der Strom nur zeitweise verfügbar ist, und dann alle ihr Zeugs auf einmal wieder anschalten, könnte das auch den gegenteiligen Effekt haben und die lokalen Netze schlagartig wieder überlastet werden.

Gerade für Familien mit kleinen Kindern in Mietshäusern könnte das bitter werden.

Haus- und Gartenbesitzer können derweil an lustigen Lösungen selber basteln: Biogas selber produzieren :innocent:
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by giffi marauder »

Eisrose wrote: 04.10.2022, 13:32 Egal, wie geplant die Stromausfälle sind: wenn es bisher kaum zu nennenswerten Stromausfällen kam, nun aber halbtägige Ausfälle durchaus vorkommen werden, ist das Stromnetz nicht sicherer geworden.
Also meine Meinung zum Thema "sicher" ist, dass eine wegen Steinschlag gesperrte Straße "sicherer" ist,
als eine ungesperrte, bei der sporadisch große Brocken runterkommen.

Es steht dir natürlich auch frei, wie bereits angedeutet, für eine Verschlechterung der Stromversorgung durch geplante Abschaltungen
andere Adjektive zu verwenden.
Meine Vorschläge wäre ja ev. ganz simpel "schlechter". ;)

Weiters sehe ich die Begriffe "unvorhergesehene Ausfälle" und "geplante Abschaltungen" ungefähr so synonym wie
"unbeabsichtigtes Drauffahren" und "geplantes Anschieben".

Darüberhinaus steht dir natürlich auch frei, meine Beträge zum Thema "divergierendes Sprachverständnis" einfach zu ignorieren. :-)
Last edited by giffi marauder on 04.10.2022, 14:21, edited 1 time in total.
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Eisrose
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by Eisrose »

giffi marauder wrote: 04.10.2022, 14:17
Eisrose wrote: 04.10.2022, 13:32 Egal, wie geplant die Stromausfälle sind: wenn es bisher kaum zu nennenswerten Stromausfällen kam, nun aber halbtägige Ausfälle durchaus vorkommen werden, ist das Stromnetz nicht sicherer geworden.
Also meine Meinung zum Thema "sicher" ist, dass eine wegen Steinschlag gesperrte Straße "sicherer" ist,
als eine ungesperrte, bei der sporadisch große Brocken runterkommen.
Ja, das macht die Bahn auch so: ein Zug der gar nicht fährt ist nicht verspätet.
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Re: Droht uns ein Blackout? Was tun im Falle des Falles ...

Post by giffi marauder »

Eisrose wrote: 04.10.2022, 14:20 Ja, das macht die Bahn auch so: ein Zug der gar nicht fährt ist nicht verspätet.
:yes:
Und eine stehende Uhr zeigt zumindest 2 x am Tag die richtige Zeit an,
was man von einer leicht nachgehenden wohl nicht behaupten kann. :-D
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