Rad- und Wander-Navis

Reiseberichte, Tips für Outdoor, Rad- u. Kanutouren usw.
Laurin
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Rad- und Wander-Navis

Post by Laurin »

So, hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht zur Garmin eTrex Touch 25 Fahrrad-Navi - im Vergleich zur Komoot Handy-Navi.

Übersicht über das Garmin:
+ Preis: Gut (gab's bei Lidl für 119,- sonst so 150-170,-)
+ Ablesbarkeit: Gut, auch ohne Hintergrundbeleuchtung (kapazitatives Display)
+ Touchdisplay: Klein, aber gut, mit Handygesten
- Navigation: Ok, brauchbar (aber keine automatisches Re-Routing)
- Handling: Teilweise sehr umständlich (anders als Auto-Navis)
- Akkulaufzeit: Miserabel, aber immerhin wechselbar

Fazit: Brauchbar, aber mit Tücken

Das Planen der Route war ein Graus. Da mir das auf dem kleinen Display zu fummelig war, habe ich mir das dazugehörige kostenlose 'Basecamp' auf dem PCinstalliert - aber auch das machte es nicht viel besser. Da ich auf dem Weg zum See unbedingt die Frankfurter Innenstadt per Fußgängerzone durchqueren wollte, das Navi aber nicht :-= , kämpfte ich mich mit den Wegpunkten ab. Bei Neuberechnung machte die Software dann aber plötzlich irre Schleifen. Irgendwann hatte ich es dann - nur nach Laden auf dem Navi waren die unsinnigen Schleifen wieder da. Also Basecamp ist auch nicht der Hit (Komoot ist da besser)

Parallel habe ich mir deshalb das Komoot aufs Handy installiert, und über deren PC-Software auch mal die Tour geplant. Die wollte aber auch nicht durch die Fußgängerzone, aber machte immerhin nicht diese irren Schleifen - war aber deutlich intuitiver vom Handling. Irgendwann dachte ich dann entnervt, ihr könnt mich alle mal, ich kenne ja meine Stadt, Hauptsache die restliche Route stimmt. Immerhin gelang mir über GPX Import/Export der gegenseitige Datenaustausch zwischen beiden Systemen.

Also nach einem Tag nervigem Gefrickel mich in die beiden Navisysteme einzuarbeiten und alles vorzubereiten, dann am Mittwoch mit beiden Navisystemen losgedüst. Das Handy kam in die Klarsichtfolie meiner Lenkertasche, verbunden mit Ohrsteckern wegen der Sprachausgabe; das Garmin hatte ich über einen Richter-Adapter an der Lenkradstange fest montiert - dachte ich.

Beim ersten Straßenhuppel flog es aber samt Halterungsadapter weg und beides knallte scheppernd auf die Straße - zum Glück fuhr niemand drüber! Also die Richter-Halterung (zumindest meine) taugt für Fahrräder grad mal Garnichts, das Navi hatte es aber außer ein paar kaum sichtbaren Kratzern ohne Schaden überlebt. Ich habe mir dann in der Innenstadt Gewebeklebeband geholt und die blöde Richterhalterung damit dann so fixiert, dass es sich durch Rütteln und Stöße nicht mehr lösen konnte.

Weiter gings, die Sonne knallte mittlerweile aber nun ging es Richtung Frankfurter Stadtwald, dort wurde es dann schattiger und angenehmer. Aber auf halber Strecke nach gut 2 Std. meldete das Garmin einen fast leeren Akku! In der Spezifikation stand aber was von bis zu 16 Stunden! Immerhin ist dieses Garmin eines der wenigen Fahrradnavis wo man Akkus wechseln kann, und ich hatte einen Satz Ersatzbatterien dabei. Also gewechselt und weiter.
;)

Das Handy mit dem Komoot machte aber auch Probleme. In der Plastikhülle der Lenkertasche war das Display nicht gut zu erkennen und wurde es vor allem zu heiß, und die Klinkenbuchse für den Ohrstecker hatte offenbar einen nervigen Wackler - so dass ich das dann kurzerhand abschaltete und mich ganz dem Garmin anvertraute. Das hatte offenbar aber nicht wie ich dachte die mit Komoot geplante und transferierte Route geladen, sondern seine eigene, und führte mich dann etwas anders als gedacht (nämlich direkt unter der Flughafenschneise hindurch, das war auch mal ein Erlebnis :rolleyes: ), aber auch sicher und effizient ans Ziel.

Dort hatte ich einen schönen Badetag. :-)

Für den Rückweg ließ ich das Garmin mal (diesmal natürlich ohne Basecamp) die Route eigenständig neu berechnen. Man hätte die alte Route zwar einfach umdrehen können, aber ich war neugierig wie es sich dabei anstellte, und wollte ja auch auf den Straßen dann an der richtigen Seite sein. Das lief soweit auch zufriedenstellend. Als ich mal einen Abzweig übersehen hatte, und erst nach einer Weile feststellte, dass ich nicht mehr auf der Route war, plante das Garmin die Route NICHT um (obwohl das in den Settings angestellt war). Komoot kann das besser! Über das Display konnte ich aber gut sehen wo ich war und wieder zu meiner geplanten Route zurückkehren.

Auf etwas mehr als halber Strecke machten aber wieder die Batterien schlapp :(. Es lief noch eine Weile im Notmodus (ohne Displaybeleuchtung, die man beim Garmin eigentlich sowieso nicht braucht, und ohne die etwas zu dezenten Abzweig-Warntöne), dann nach ca. 3 Kilometern war Schluss. Immerhin hatte ich schon die Stadtgrenze zur Zivilisation erreicht und konnte mich nun selbst orientieren.


Also mein Fazit:

Das Garmin ist brauchbar, aber es braucht auch gute Nerven, sich da erst mal einzuarbeiten. Und man sollte sich mit ausreichend Ersatz-Akkus munitionieren (das nächste Mal werde ich die Display-Hintergrundbeleuchtung gleich abschalten). Für den Preis ist es okay, es führt einen recht sicher ans Ziel, könnte aber zum Teil auch schönere Radwege präferieren. Daher empfiehlt sich die vorherige Routenplanung über die PC-Software. Schade dass es keine Sprachausgabe hat - aber dann wären die Akkus vermutlich noch schneller leer.

Die Navigation mit Komoot über das Handy ist deutlich komfortabler, aber man braucht dazu eine stabile Halterung und bei längeren Touren vielleicht auch eine Ersatz-Powerbank, sowie bei schlechtem Wetter irgendeinen Regenschutz. Ganz umsonst ist es wohl nicht, man bekommt eine Umgebungskarte für Sprachausgabe gratis, muss dann für andere Touren entweder weitere 'Sprachkarten' dazukaufen oder verzichtet einfach auf die Sprachausgabe, und kann es dann weiter frei verwenden. Etwas nervig fand ich die 'sozial Media' und Fitness Features - aber das muss man wohl nicht nutzen. In Punkto Datenschutz gibt man im Grunde aber alles preis - die NSA wird's freuen.

Ich werde mir aber auch mal eine vernünftige Handyhalterung besorgen, um Komoot auch mal länger ausprobieren zu können. Das Garmin behalte ich aber auch mal. Gegenüber den früheren Fahradkarten ist so eine Navi doch eine tolle Sache.


(Ich mach dann dazu in Kürze mal eine eigene Outdoor- und Reise-Rubrik auf)
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Eisrose
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Re: Alternative: Rad- statt Autofahren?

Post by Eisrose »

Gut, dann kauf ich mir doch kein Garmin, denn ich komm mit Komoot super klar.

Wobei ich mit Komoot eigentlich noch nie Akkuprobleme hatte, selbst bei Tagestouren nicht, wo ich dann sogar zusätzlich zur 7 oder 8-Stunden-Tour noch Fotos gemacht habe. Gut, ich lade bei so was natürlich auch vorher immer auf.

Auch Re-Routing klappt super. Also wenn man anders läuft oder fährt, berechnet die App sofort eine neue Route. Und gerade beim Wandern bin ich immer wieder überrascht, welche Mini-Trampelpfade Komoot so alles kennt, lach.

Und beim Fahrrad bin ich eigentlich immer gut gefahren, wenn ich mich auf Komoot verlassen habe. Jedenfalls bin ich öfter in einer Katastrophe geendet, wenn ich eigenmächtig angefangen habe Bundesstrassen zu umfahren und doch in einen Waldweg eingebogen bin, lach. Manchmal endete das in mehrstündigen Umwegen, manchmal musste ich schieben, lach. Komoot findet da in der Regel einen guten Kompromiss.

Wobei man auch einfach nur die Tour aufzeichnen kann um dann später zu gucken, wie man gefahren oder gelaufen ist und wo man überall war...
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Laurin
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Re: Alternative: Rad- statt Autofahren?

Post by Laurin »

Ja, dann mach das doch so. :-)

Ich habe mir jetzt auch mal eine Handyhalterung zwecks Naviverwendung bestellt. Erst dachte ich, ich nehme so was wasserdichtes, aber ich fürchte das wird zu warm in diesen Taschen; in der Plastik-Kartentasche wo ich bei der letzten Tour eine Weile das Komoot mitlaufen ließ wurde es jedenfalls übel heiß, verschlimmert wohl noch durch die Sonne. Jedenfalls berichten im Netz einige vom Tod ihres Handys durch zu großer Hitzeentwicklung in solchen Taschen.

Also hab ich mich dann doch für eine nicht regenfeste Halterung entschieden - allerdings scheint es gar nicht so einfach zu sein, was wirklich stabiles zu finden, was nicht mit den Knöpfen und Buchsen des Handys on Konflikt kommt.
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Eisrose
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Re: Alternative: Rad- statt Autofahren?

Post by Eisrose »

Also mein Smartphone bleibt in der Tasche. Ich nehme das nur dann raus, wenn ich nicht mehr weiss wies weiter geht. Und dann halte ich auch an. Während der Fahrt da rumfummeln wäre nichts für mich. Das ist vielleicht auch eine Erklärung, warum der Akku bei mir so lange hält. Wenn man das Ding an den Lenker klemmt und dann im Dauerbetrieb laufen lässt, kann das ja nicht lange funktionieren, lach. Wobei doch eigentlich die meisten Fahrradwege so wie so ausgeschildert sind. Da muss man doch eigentlich immer nur dem Pfeil nach, hm...
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Re: Alternative: Rad- statt Autofahren?

Post by Laurin »

Ah ok, verstehe. Im Umland von Frankfurt gibt es halt so viele Autobahnen, Schnellstraßen und Bahnlinien ... da muss man schon wissen wo man die mittels Tunnels oder Brücken am Besten queren kann, sonst irrt man da ziemlich herum.

Daher ist es dann schon gut wenn man die Navi permanent mitlaufen lassen kann, zumindest wenn man die Strecken noch nie befahren hat. Sonst wird schnell 'der Weg zum Ziel' ...
;)
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Eisrose
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Eisrose »

So. Inzwischen hab ich mir doch das Garmin GPSMap 66st gekauft und muss sagen, dass ich doch sehr enttäuscht bin.

Routen planen ist nahezu unmöglich oder Fusselarbeit, jedenfalls unkomfortabel. Absolut kein Vergleich zu Komoot. Man kann Routen natürlich ausserhalb von Garmin, zum Beispiel mit Komoot planen, doch dann kann ich eigentlich auch gleich Komoot nehmen.

Auch negativ fällt mir auf, dass ich keine Übersicht über meinen Standort habe. Wenn ich irgendwo in freier Wildbahn auf einem Feld oder im Wald stehe, möchte ich vielleicht wissen, wo ich bin. Dann vergrössere ich eigentlich den Kartenausschnitt. Nur bei Garmin fehlen dann die Ortsnamen.

Vielleicht kann man das mit anderem Kartenmaterial ausgleichen. Sicher bin ich mir da aber auch nicht mal. Denn die Übersichtskarte könnte auch immer die Basiskarte sein. Für ein 450 Euro teures Gerät ist das aber so oder so inakzeptabel. Bei Komoot bekomme ich für 29 Euro alles Kartenmaterial dieser Welt, mit dem man prima zurecht kommt und das ist auch der Preis, der Komoot maximal kostet. Und immerhin ist im 66st auch schon eine Europakarte mit drin, die immerhin rund 60 bis 100 Euro kostet.

Auch das Abweichen von der Route ist ungünstig. Einmal habe ich ja keine Übersicht, wo ich eigentlich bin, daher kann ich eine Route auch schlecht nochmal verändern. Bei Komoot gehe ich einfach einen anderen Weg und Komoot passt sofort die Route an.

Nicht mal die Systemstabilität von Garmin unter Extrembedingungen ist besser. Gleich zweimal musste Garmin mühsam neu starten, nur weil es die Tage mal etwas heisser war. Ein Smartphone schaltet sich zwar bei grosser Hitze auch einfach ab, aber bei mir hielt das Smartphone doch deutlich länger durch, als das Spezialgerät von Garmin.

Vorteile von Garmin sehe ich eigentlich nur bei reiner Navigation auf einer vorher ausserhalb von Garmin festgelegten Route. Also wenn man das Ding nimmt, um bei jeder Ecke festzustellen, ob man geradeaus oder abbiegen muss. Nur ob das die Anschaffung rechtfertigt?

Mir kommt Garmin insgesamt etwas lieblos gemacht vor. Und es ist völlig zugeballert mit sinnlosen Funktionen, die niemand braucht. Wohl um den hohen Preis zu rechtfertigen. Motto: Masse statt Klasse.
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Laurin »

Ich würd's dann zurückschicken. Mein Eindruck ist, diese ganzen Fahrradnavis sind technisch bisschen veraltet - im Vergleich zu Autonavis, die offenbar einen größeren Kundenkreis haben.

Ich hab mein Garmin eTrex Touch 25 ja behalten, aber habe das nur noch als Ersatzgerät dabei falls das Handy mal ausfällt - aber in der Praxis dann nicht mehr benutzt. Dass beim Herauszoomen die Ortsnamen fehlen ist mir aber noch nicht aufgefallen - das ist natürlich Mist.

Die Planung an diesen Geräten ist echt Fummelarbeit und kann man nur für den Notfall verwenden; schau Dir doch mal Basecamp an, die zugehörige Garmin-Navisoftware für den PC.

Für das Handy als Navigerät habe ich lange nach einem zuverlässigen Fahrradhalter gesucht. Geschlossene mit Regenschutz sind an heißen Tagen Mist, weil da drin dann das Handy gegrillt wird. Viele andere Haltungen sind billiger Plastikschrott, wackeln herum oder verdecken Tasten oder Anschlüsse. Das hier fand ich sehr gut: https://www.amazon.de/gp/product/B07FVY ... UTF8&psc=1 , ist etwas teurer, aber aus Alu und das Handy sitzt bombenfest (gibt's auch in silber). Wenn es mal regnet, habe ich immer so ein Obsttütchen dabei was ich dann einfach drüber ziehe.

Schaltet man am Handy W-Lan und Bluetooth aus, und lädt die Tour für offline aufs Handy, spart man auch viel Strom und kann stundenlang damit herumfahren - bei mir deutlich länger als mit dem Garmin.
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Eisrose »

Ich habe mich ja immer gefreut, dass Komoot auch die verstecktesten Trampelpfade kannte. Damit könnte jetzt Schluss sein, heul...
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Lady Morgana
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Lady Morgana »

Manchmal hab ich das Gefühl, es gibt auf der Welt nur noch schlechte Nachrichten. :(
Das Leben ist schön - von einfach hat keiner was gesagt! ;)
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Eisrose
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Eisrose »

Lady Morgana wrote: 03.12.2023, 00:08 Manchmal hab ich das Gefühl, es gibt auf der Welt nur noch schlechte Nachrichten. :(
Meine Cousine ist gerade aus Schweden zurückgekommen und berichtet unglaubliches: Der Schnee liegt dort viel höher und er beeinträchtigt nichts. Alles funktioniert so wie immer, kein Bus hat Verspätung. Und bei uns? Drei Millimeter Schnee und die Busse fahren nach dem Mond, Flugzeuge können nicht mehr starten und Kinder kommen nicht mehr zur Schule. Wie krank ist unser Land?
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Laurin »

Ich glaube das liegt einfach daran dass Schnee hier inzwischen eher eine Ausnahme ist, während man in den skandinavischen Ländern naturgemäß besser an solche Wetterverhältnisse angepasst ist.

Hier mal ein Bild vom Münchener Flughafen: https://www.tiktok.com/@davidestebanarb ... 24126971[i][/i]
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Eisrose »

Laurin wrote: 03.12.2023, 18:28 Ich glaube das liegt einfach daran dass Schnee hier inzwischen eher eine Ausnahme ist, während man in den skandinavischen Ländern naturgemäß besser an solche Wetterverhältnisse angepasst ist.
Ach pap­per­la­papp. Wir sind nur Weltmeister im Ausreden erfinden...
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Richard »

Ich bin im nördlichen Teil vom Bundesland Salzburg aufgewachsen (Flachgau ...).
Dort war ich immer schon Winter mit Schnee gewohnt und auch noch zu meiner Schulzeit gab es immer wieder mal viel Schnee.

Einige wenige Male hatte tatsächlich mal der Schulbus Verspätung oder kam ev. überhaupt nicht (das habe ich dann ev. nicht mitbekommen, weil uns der Vater einer Schülerin dann in die Schule gefahren hat).

Und es war/ist üblich, dass man dort ab Mitte/Ende Oktober die Winterreifen auf Autos montiert.

Hier in Wien habe ich oft den Eindruck, dass viele Autofahrer/innen quasi davon überrascht werden, dass es tatsächlich auch in Wien Schneefall gibt und Schnee liegen bleibt. - Ist so eine typische Situation beim ersten Schnee in der Saison.

Dieses WE - speziell am Samstag - gab es allerdings in ganz *.at viel Schneefall. Meine Eltern meinten, dass der Zugsverkehr zwischen Salzburg und München zumindest zeitweise eingestellt wurde. Und die Korridorzüge, die ansonsten über das Deutsche Eck fahren, fuhren dann über Bischofshofen, Saalfelden, Zell am See .... nach Tirol.

Es war unerwartet viel Schnee und die Schneeraeumdienste hatten schon lange zu tun. Es wurde bei uns auch teilweise eine Art "Nebenautobahn" (die A21 glaub ich ) länger gesperrt, weil manche Autos bei den Steigungen hängen geblieben sind. Das waren primär Autos, die nicht entsprechend der Witterung Winterausrüstung (also Winterreifen ) verwendeten ...

Heute sah das schon besser aus: kein Schneefall mehr aber zumindest am späteren Nachmittag/Abend/Nacht Glatteisgefahr, weil es tagsüber in der Sonne knapp Plusgrade hatte und dabei der Schnee geschmolzen ist.
Die Rutschgefahr gilt natürlich auch für Fussgänger oder Radfahrer ....
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Laurin »

Eisrose wrote: 03.12.2023, 18:42
Laurin wrote: 03.12.2023, 18:28 Ich glaube das liegt einfach daran dass Schnee hier inzwischen eher eine Ausnahme ist, während man in den skandinavischen Ländern naturgemäß besser an solche Wetterverhältnisse angepasst ist.
Ach pap­per­la­papp. Wir sind nur Weltmeister im Ausreden erfinden...
Wäre es dir lieber, die Bahn würde auch bei vereisten Oberleitungen und umgestürzten Bäumen drauflos fahren? :giggle:

Wenn es dauerhaft Minusgrade sind, hat man eine stabile Lage. Aber wenn es immer wieder um die null Grad herum wechselt, bekommt man immer wieder Eis - auf den Fahrbahnen, auf den Oberleitungen ... und wenn es dann lange schneit wie derzeit in Bayern, kommen halt Schneemassen zusammen die mit ein bisschen Starkwind ohne weiteres Bäume umstürzen können. Da kann keine Regierung oder Bahndirektion etwas dagegen tun.
:rolleyes:

Ich bin heute nach einer Woche Stadtluft schnuppern wieder im Harz angekommen. Die Laufbäume hatten keine großen Probleme da sie bereits das Laub verloren haben - aber alles was Nadeln hat, war superschwer beladen, und sämtliche Büsche und jungen Zypressen unter der Last fast bis zum Boden gedrückt.

Der Verkehr lief übrigens, die Straßen waren geräumt und Streudienste unterwegs ...
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Re: Rad- und Wander-Navis

Post by Eisrose »

Laurin wrote: 03.12.2023, 22:00 Da kann keine Regierung oder Bahndirektion etwas dagegen tun.
:rolleyes:
Im Bahnhof von Zürich gab es heute eine einzige Verspätung von mehr als 2 Minuten. Wie machen die das in der Schweiz, wenns doch unmöglich ist?
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